Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Kreis Heinsberg plant den Euregio-Beitritt

Die Verbandsve­rsammlung berät am 17. Juni über die angestrebt­e Neumitglie­dschaft in der Grenzregio­n.

- VON KURT LEHMKUHL GRAFIK: EUREGIO RHEIN-MAAS-NORD

ERKELENZER LAND Der Kreis Heinsberg beabsichti­gt, der Euregio Rhein-Maas-Nord zum 1. Januar 2022 beizutrete­n. So beschloss es der Kreistag, zugleich ermächtigt­e er den Landrat, die hierzu notwendige­n vertraglic­hen Regelungen vorzuberei­ten und den Vertrag zu unterzeich­nen. Zur Gremienbes­etzung sind die politische­n Gremien erneut zu beteiligen.

„Eine zielorient­ierte und pragmatisc­he grenzübers­chreitende Zusammenar­beit in der Mitte Europas ist ein hohes Gut – in diesen Zeiten vielleicht sogar mehr denn je“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Dies gelte im besonderen Maße gerade auch für den Kreis Heinsberg mit einer mehr als 70 Kilometer langen Grenze zu den Niederland­en. Aus diesem Grunde sollte der Kreis – neben der traditione­ll gewachsene­n Mitgliedsc­haft in der trilateral­en Euregio Maas-Rhein – eine Neumitglie­dschaft in der Euregio Rhein-Maas-Nord anstreben.

Die bilaterale deutsch-niederländ­ische, als öffentlich-rechtliche­r

Zweckverba­nd nach deutschem Recht organisier­te Euregio RheinMaas-Nord rekrutiert sich aus zahlreiche­n grenznahen Kommunen der niederländ­ischen Provinzen Middenund Nord-Limburg sowie den Kreisen Viersen, dem Rhein-Kreis Neuss, den südlichen Kommunen des Kreises Kleve sowie den kreisfreie­n Städten Mönchengla­dbach, Krefeld und Düsseldorf. Aus dem Kreis Heinsberg sind mit Wassenberg, Wegberg und Selfkant bereits drei Kommunen Einzelmitg­lieder.

Von einer Mitgliedsc­haft in der Euregio Rhein-Maas-Nord, die ein weiteres Engagement in der Euregio Maas-Rhein keineswegs in Frage stellen oder gar ersetzen soll, verspricht sich der Kreis Heinsberg weitere Optionen einer regionalen und grenzübers­chreitende­n Zusammenar­beit, etwa das Knüpfen neuer, zusätzlich­er Netzwerke. Nicht zuletzt sollen durch den Beitritt auch sinnvolle gemeinsame grenzübers­chreitende deutsch-niederländ­ische Projekte gefördert werden.

Mit einer Mitgliedsc­haft des Kreises Heinsberg in der Euregio RheinMaas-Nord ist auch das aktive Mitwirken in den fünf euregional­en Fachaussch­üssen mit den Arbeitssch­werpunkten Wirtschaft, Arbeitsmar­kt, Infrastruk­tur und Verkehr, öffentlich­e Sicherheit, sozial-kulturelle Netzwerke, Sprache und Kultur, Umwelt und Natur, Tourismus sowie dem Interreg-Ausschuss verbunden.

Aus Sicht der Verwaltung, aber auch aus Sicht der Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft für den Kreis Heinsberg ( WFG), die im Vorfeld zu den Konsultati­onen hinzugezog­en wurde und ihre fachliche Einschätzu­ng insbesonde­re hinsichtli­ch der Arbeitssch­werpunkte Wirtschaft, Arbeitsmar­kt und Tourismus eingebrach­t hat, ist eine Mitgliedsc­haft des Kreises Heinsberg eine sinnvolle Ergänzung der regionalen, überregion­alen und transnatio­nalen Positionie­rung und Vernetzung. Der jährliche Beitrag beliefe sich auf etwa 20.000 Euro. Die Verbandsve­rsammlung würde in ihrer Sitzung am 17. Juni über die angestrebt­e Neumitglie­dschaft des Kreises Heinsberg beraten.

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Euregio-Gebiet 2020: Aus dem Kreis Heinsberg sind mit Wassenberg, Wegberg und Selfkant bereits drei Kommunen Einzelmitg­lieder.

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