Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Die Heimat mit dem Fahrrad entdecken
Reizvolle Landschaft, wechselvolle Heimatgeschichte, flache Strecken: Für Fahrradfahrer ist das Erkelenzer Land ein Paradies. Diese Tagestouren zählen zu den schönsten in der Region.
ERKELENZER LAND Grüne Wiesen, goldgelbe Felder, kristallklares Wasser: Die knapp 200 Kilometer und fast komplett flach verlaufende West-Bike-Route, die alle Zentren der zehn Städte und Gemeinden des Kreises Heinsberg verbindet, bietet abwechslungsreiches Radfahren in Reinkultur. Für eine Tagestour dürfte die Strecke allerdings für die meisten zu lang sein. Alternativ bieten sich sechs ergänzende Tagestouren mit einer Länge zwischen 65 und 90 Kilometern an, die als Rundkurse alle von der West-Bike-Route ausgehen.
Braunkohleabbau in der Erkelenzer Börde
(65 Kilometer, 4:30 Stunden) Diese Tour ist durch einen extremen landschaftlichen Kontrast geprägt: Von Erkelenz aus geht es zunächst Richtung Wegberg durch das Flachsdorf Beeck, wo man im Museum viel über Flachs als eine der ältesten Kulturpflanze der Menschheit und ihre hohe historische Bedeutung für die Region lernen kann. Durchs das von Wasser geprägte Schwalmtal und die Niersaue geht es an mehreren Wassermühlen vorbei zurück Richtung Erkelenz zum Rand des Braunkohlentagebaus Garzweiler II. Die enorme Dimension des Tagebaus wird bei einem Abstecher auf den Aussichtspunkt Skywalk bei Jackerath deutlich. Zurück geht es durch Lövenich mit dem sehenswerten Rheinischen Feuerwehrmuseum zum Ausgangspunkt nach Erkelenz.
Wassernahes Naturerlebnis auf Grenzpfaden
(84,5 Kilometer, 5:45 Stunden) Los geht es im historischen Ortskern von Wassenberg.
Durch das Gold- und Spargeldorf Effeld geht es am idyllischen Waldsee vorbei in den niederländischen Nationalpark De Meinweg. Durch das Elmpter Schwalmbruch und das Schwalmtal führt die Strecke weiter zum Hariksee. Mit dem Tüschenbroicher Weiher mit Schloss und zwei Mühlen führt die Strecke auch zu einem der beliebtesten Ausflugsziele im Erkelenzer Land. Vorbei an der Naturschutzstation Haus Wildenrath geht es zurück nach Wassenberg.
Über Ländergrenzen und Flüsse
(89,8 Kilometer, ca. 6 Stunden) Diese Drei-Länder-Tour durch Deutschland, Belgien und die Niederlande startet in Waldfeucht. Über den Juliana-Kanal und die Maas geht es in Wegberger belgische Partnerstadt Maaseik. Dann führt die flache Strecke in die Niederlande und in das „weiße Städtchen“Thorn. Weiter geht es an den Maas-Seen vorbei in die Einkaufsstadt Roermond. Auf dem Weg zurück nach Waldfeucht gibt es unter anderem die Abteikirche Sint Odilienberg und das Kasteel Aerwinkel zu entdecken.
Auf Streifzug in geschichtsträchtiger Grenzregion
(76,6 Kilometer, ca. 5:30 Stunden) Von Gangelt aus geht es in den wunderschönen Naturund Landschaftspark Rodebach/ Rode Beek. Die Tour führt durch die Brunssumer Heide ins niederländische Heerlen mit dem Kastell Hoensbroek und hat für Freunde der Heimatgeschichte viel zu bieten: Historischer Stadtkern von Sittard, Bauernmuseum Tüddern, St.-Nikolaus-Kirche, Propstei und die Zehntscheune in Millen. Durch das Naturschutzgebiet Saeffeler Bruch und an der Breberener Mühle vorbei geht es zurück nach Gangelt.
Durch Wurmtal und Heidelandschaften
(72,7 Kilometer, ca 5 Stunden) Wer diese Tour fährt, erlebt das Flüsschen Wurm mit seinen Burgen und Schlössern sowie die lilafarbenden Landschaften der Teverener und Brunssumer Heide. Von Geilenkirchen aus führt die Strecke durch Süggerath (flandrischer Schnitzaltar)
und Immerndorf (historisches Klassenzimmer) über Baesweiler nach Übach-Palenberg. Durchs Wurmtal geht es über Herzogenrath ins niederländische Kerkrade und Landgraaf. Das Kloster Rolduc, das Continium Discovery Center, der Gaia Zoo und Mondo Verde bieten viel Abwechslung. Durch die landschaftlich reizvolle Teverener Heide und Frelenberg geht es zurück nach Geilenkirchen.
Immer der Rur entlang
(83,7 Kilometer, ca. 6 Stunden) Vom schönen See Lago Laprello in der Kreisstadt Heinsberg aus führt diese Route über den beliebten Rurufer-Radweg durch Karken und Ratheim nach Millich, wo auf dem Aussichtspunkt Millicher Halde ein wunderschöner Blick auf das Rurtal möglich ist und die Bergbauvergangenheit der Region sichtbar wird. Über Linnich geht es weiter nach Jülich. Dort stehen Zitadelle, Hexenturm und Brückkopfpark. Zurück führt die Strecke über Brachelen und Horst, dem Dorf der großen Vierkanthöfe. Eine Pause können Radfahrer am Adolfosee in Ratheim einlegen, bevor es an der Rur entlang zurück nach Heinsberg geht.