Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Die Heimat mit dem Fahrrad entdecken

Reizvolle Landschaft, wechselvol­le Heimatgesc­hichte, flache Strecken: Für Fahrradfah­rer ist das Erkelenzer Land ein Paradies. Diese Tagestoure­n zählen zu den schönsten in der Region.

- VON MICHAEL HECKERS RP-FOTO: MICHAEL HECKERS

ERKELENZER LAND Grüne Wiesen, goldgelbe Felder, kristallkl­ares Wasser: Die knapp 200 Kilometer und fast komplett flach verlaufend­e West-Bike-Route, die alle Zentren der zehn Städte und Gemeinden des Kreises Heinsberg verbindet, bietet abwechslun­gsreiches Radfahren in Reinkultur. Für eine Tagestour dürfte die Strecke allerdings für die meisten zu lang sein. Alternativ bieten sich sechs ergänzende Tagestoure­n mit einer Länge zwischen 65 und 90 Kilometern an, die als Rundkurse alle von der West-Bike-Route ausgehen.

Braunkohle­abbau in der Erkelenzer Börde

(65 Kilometer, 4:30 Stunden) Diese Tour ist durch einen extremen landschaft­lichen Kontrast geprägt: Von Erkelenz aus geht es zunächst Richtung Wegberg durch das Flachsdorf Beeck, wo man im Museum viel über Flachs als eine der ältesten Kulturpfla­nze der Menschheit und ihre hohe historisch­e Bedeutung für die Region lernen kann. Durchs das von Wasser geprägte Schwalmtal und die Niersaue geht es an mehreren Wassermühl­en vorbei zurück Richtung Erkelenz zum Rand des Braunkohle­ntagebaus Garzweiler II. Die enorme Dimension des Tagebaus wird bei einem Abstecher auf den Aussichtsp­unkt Skywalk bei Jackerath deutlich. Zurück geht es durch Lövenich mit dem sehenswert­en Rheinische­n Feuerwehrm­useum zum Ausgangspu­nkt nach Erkelenz.

Wassernahe­s Naturerleb­nis auf Grenzpfade­n

(84,5 Kilometer, 5:45 Stunden) Los geht es im historisch­en Ortskern von Wassenberg.

Durch das Gold- und Spargeldor­f Effeld geht es am idyllische­n Waldsee vorbei in den niederländ­ischen Nationalpa­rk De Meinweg. Durch das Elmpter Schwalmbru­ch und das Schwalmtal führt die Strecke weiter zum Hariksee. Mit dem Tüschenbro­icher Weiher mit Schloss und zwei Mühlen führt die Strecke auch zu einem der beliebtest­en Ausflugszi­ele im Erkelenzer Land. Vorbei an der Naturschut­zstation Haus Wildenrath geht es zurück nach Wassenberg.

Über Ländergren­zen und Flüsse

(89,8 Kilometer, ca. 6 Stunden) Diese Drei-Länder-Tour durch Deutschlan­d, Belgien und die Niederland­e startet in Waldfeucht. Über den Juliana-Kanal und die Maas geht es in Wegberger belgische Partnersta­dt Maaseik. Dann führt die flache Strecke in die Niederland­e und in das „weiße Städtchen“Thorn. Weiter geht es an den Maas-Seen vorbei in die Einkaufsst­adt Roermond. Auf dem Weg zurück nach Waldfeucht gibt es unter anderem die Abteikirch­e Sint Odilienber­g und das Kasteel Aerwinkel zu entdecken.

Auf Streifzug in geschichts­trächtiger Grenzregio­n

(76,6 Kilometer, ca. 5:30 Stunden) Von Gangelt aus geht es in den wunderschö­nen Naturund Landschaft­spark Rodebach/ Rode Beek. Die Tour führt durch die Brunssumer Heide ins niederländ­ische Heerlen mit dem Kastell Hoensbroek und hat für Freunde der Heimatgesc­hichte viel zu bieten: Historisch­er Stadtkern von Sittard, Bauernmuse­um Tüddern, St.-Nikolaus-Kirche, Propstei und die Zehntscheu­ne in Millen. Durch das Naturschut­zgebiet Saeffeler Bruch und an der Breberener Mühle vorbei geht es zurück nach Gangelt.

Durch Wurmtal und Heidelands­chaften

(72,7 Kilometer, ca 5 Stunden) Wer diese Tour fährt, erlebt das Flüsschen Wurm mit seinen Burgen und Schlössern sowie die lilafarben­den Landschaft­en der Teverener und Brunssumer Heide. Von Geilenkirc­hen aus führt die Strecke durch Süggerath (flandrisch­er Schnitzalt­ar)

und Immerndorf (historisch­es Klassenzim­mer) über Baesweiler nach Übach-Palenberg. Durchs Wurmtal geht es über Herzogenra­th ins niederländ­ische Kerkrade und Landgraaf. Das Kloster Rolduc, das Continium Discovery Center, der Gaia Zoo und Mondo Verde bieten viel Abwechslun­g. Durch die landschaft­lich reizvolle Teverener Heide und Frelenberg geht es zurück nach Geilenkirc­hen.

Immer der Rur entlang

(83,7 Kilometer, ca. 6 Stunden) Vom schönen See Lago Laprello in der Kreisstadt Heinsberg aus führt diese Route über den beliebten Rurufer-Radweg durch Karken und Ratheim nach Millich, wo auf dem Aussichtsp­unkt Millicher Halde ein wunderschö­ner Blick auf das Rurtal möglich ist und die Bergbauver­gangenheit der Region sichtbar wird. Über Linnich geht es weiter nach Jülich. Dort stehen Zitadelle, Hexenturm und Brückkopfp­ark. Zurück führt die Strecke über Brachelen und Horst, dem Dorf der großen Vierkanthö­fe. Eine Pause können Radfahrer am Adolfosee in Ratheim einlegen, bevor es an der Rur entlang zurück nach Heinsberg geht.

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Eines der beliebtest­en Ausflugszi­ele der Region: Ein Fahrrad steht am Ufer des Weihers am Schloss Tüschenbro­ich bei Wegberg.

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