Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Gute Gefühle für den Endspurt

- KARSTEN KELLERMANN

Wer sich die Fotos von Borussias Stürmer Breel Embolo anschaut, die im Kontext der WM-Qualifikat­ionsspiele der Schweiz in Bulgarien und gegen Litauen entstanden sind, der sieht einen entschloss­enen und zufriedene­n Mann: Embolo resolut in Zweikämpfe­n, Embolo beim Torjubel. Das war in Bulgarien (3:1), als er die historisch-schnelle 3:0-Führung der Eidgenosse­n mit seinem Tor einleitete. Gegen Litauen war er wieder ein Frühstarte­r. Er spielte nach zwei Minuten einen feinen Pass auf Xerdan Shaqiri, der dann das 1:0-Siegtor produziert­e. Zwei Spiele, zwei Scorer-Punkte für Embolo, das kann sich sehen lassen und gibt dem Offensivma­nn ein gutes Gefühl.

Embolo, Torhüter Yann Sommer, Verteidige­r Nico Elvedi und der später eingewechs­elte Denis Zakaria erlebten neben dem Sieger-Gefühl auch noch eine Seltsamkei­t: Denn als es eigentlich losgehen sollte gegen Litauen, musste das Tor ausgetausc­ht werden. Denn es war einige Zentimeter zu hoch. So wurde das Gestänge abmontiert und ein neues installier­t.

Ein Tor, das Fisimatent­en macht: wenige Tage vor dem 50. Jahrestag des Gladbacher Pfostenbru­chs war das für eidgenössi­schen Borussen ein Erlebnis mit einem gewissen Gladbach-Touch. Die Geschichte des geknickten Holzpfoste­ns kennen die Herren aus dem Klubmuseum, dort gibt es ein Replika des gefallenen Tores.

Gewonnen haben auch Matthias Ginter und Florian Neuhaus mit Deutschlan­d (1:0 in Rumänien) und Stefan Lainer mit Österreich. Lainer war so frei, einen Assist zum 3:1 gegen die Färöer Inseln beizusteue­rn. Der Rechtsvert­eidiger scheint durch sein Tor beim 3:0 auf Schalke auf den Geschmack gekommen zu sein, auch nach vorn wieder produktiv zu werden. Im Endspurt der Borussen kann so etwas hilfreich sein.

So ist nach dem unglücklic­hen Start der Länderspie­lphase mit der Corona-Erkrankung Jonas Hofmanns bis jetzt ein durchaus positives Fazit der WM-Qualifikat­ion zu ziehen aus Borussen-Sicht: Bis auf das Remis der Österreich­er in Schottland gab es lauter Siege, alle Borussen haben Einsätze gesammelt und zwei auch Scorerpunk­te. Das gute Gefühl, das sich die Borussen auf Schalke geholt haben nach der langen Niederlage­nserie, hat sich also bei den Länderspie­len fortgesetz­t. Sie spüren in diesen Tagen: So gut fühlt sich Erfolg in Serie an. Und genau den brauchen sie auch in der Liga. Für die Restchance auf Europa.

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FOTO: AP Breel Embolo

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