Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Guten Virenschutz gibt‘s auch gratis
Auf Computern darf ein Antivirenprogramm nicht fehlen. Die Stiftung Warentest hat solche Programme getestet.
Nur gute und sehr gute Programme: Wo gibt‘s denn so was? Im Vergleich der Stiftung Warentest, die 19 Sicherheitsprogramme für Windows unter die Lupe genommen hat. Selbst das „schlechteste“Programm im Testfeld, Microsofts in Windows 10 installierter Defender, erhält immer noch die Note 2,5 und damit ein „gut“, wie die Stiftung in ihrer Zeitschrift „test“(Ausgabe 3/2021) berichtet.
Die Note haben die Tester sogar um 0,3 Punkte herabgesetzt, weil sie in Microsofts Datenschutzerklärung aus ihrer Sicht gravierende Mängel festgestellt haben – ebenso wie bei drei weiteren Anbietern. Die Kritik: Die Anbieter verstießen gegen Informationspflichten der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Nutzer würden zum Beispiel zu wenig über die Zwecke der Datenerhebung, über die Datenempfänger oder die Speicherdauer erfahren. Auch über ihre Rechte würden Verbraucherinnen und Verbraucher nicht ausreichend aufgeklärt.
Also lohnt es sich, einen alternativen Virenscanner zu installieren? Unter den mit „sehr gut“bewerteten sechs Programmen, die sich den ersten Platz im Testfeld teilen (jeweils Gesamtnote 1,5), ist sogar ein kostenloser Scanner dabei: Kasperskys Security Cloud Free. Ihm folgt dicht auf den Fersen Free Antivirus von Avast, das kaum schlechter (Note 1,6) und ebenfalls gratis zu haben ist. Allerdings monieren die Experten bei Avast relativ häufige Werbeeinblendungen.
Doch wie kann es sein, dass man für ein „sehr gutes“Programm mit der gleichen Spitzennote entweder bis zu 45 Euro oder eben auch gar nichts bezahlen kann? Das erklären die Tester so: Die Anbieter sind auf Millionen Nutzer angewiesen, um einen Echtzeit-Überblick über die Bedrohungen im Netz zu erhalten und ihre Programme schnell an neue Gefahren anzupassen. Daher bieten sie neben der Bezahlversion ihres Virenscanners meist eine Gratisversion an, um trotzdem alle im Boot zu haben, die nicht bereit sind, Geld auszugeben.
Und das hat noch nicht einmal negative Auswirkungen auf die Sicherheit: In der Schutzwirkung seien keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gratis- und den Bezahlversionen feststellbar gewesen. Mehr Tipps zur digitalen Welt gibt es unter www.rp-online. de/digitales.