Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Website erklärt Welt der Religionen

Die Seite Religionen-entdecken.de vermittelt Wissen über die Glaubensri­chtungen spielerisc­h und kindgerech­t für Schüler, Eltern, Lehrer und Studierend­e.

- VON MARK PILLMANN

DÜSSELDORF Der Glaube hat es in der Zeit des Lockdowns nicht leicht. Vor allem für junge Gläubige ist die Zeit mit digitalem und Wechselunt­erricht herausford­ernd. Das Portal Religionen-entdecken.de hat sich deswegen dem Ziel verschrieb­en, Schüler, Lehrer und Eltern beim Religionsu­nterricht auf Distanz zu unterstütz­en. Auch Lehramtsst­udenten mit Schwerpunk­t Religion können von dem reichhalti­gen Angebot profitiere­n.

Die Plattform ist ein kostenlose­s Bildungsan­gebot des Gemeinscha­ftswerks der Evangelisc­hen Publizisti­k (GEP) und teilt sich auf in ein Portal für Kinder und eines für Erwachsene. Kinder finden auf ihrer Seite beispielsw­eise ein Lexikon, in dem die wichtigste­n religiösen Begriffe unterschie­dlichster Religionen erklärt werden. Das Lexikon beleuchtet aber auch Glaubensgr­undsätze der Religionen, erläutert beispielsw­eise, wie Christentu­m, Islam oder Judentum zu künstliche­r Befruchtun­g oder Abtreibung­en stehen.

Auch auf individuel­le Fragen der Kinder geht die Seite ein. An den sogenannte­n Fragetagen erscheint unter jedem Beitrag der Seite ein Eingabefen­ster, über das die Kinder spezifisch­e oder auch ganz allgemeine Fragen stellen können. Darunter

finden sich Fragen wie „Gibt es ein Land ganz ohne Religion?“oder „Kommen Einhörner in der Bibel vor?“. Die Antwort auf die letzte Frage ist übrigens: Ja, aber nur in alten Bibelübers­etzungen, denn es handelt sich um eine Fehlüberse­tzung. Ursprüngli­ch gemeint waren eigentlich Stiere.

Beantworte­t werden die Fragen von Religionsp­ädagogen, Religionsw­issenschaf­tlern, Theologen und der Redaktion. Außerdem beleuchten die Mitarbeite­r von Religionen-entdecken.de, welches Zusammensp­iel beispielsw­eise zwischen Religion und der Liebe oder der Gesellscha­ft besteht.

Zu der reinen Wissensver­mittlung bietet die Plattform überdies ein breites Angebot an Modulen, die die Kinder zum Mitmachen auffordern. Fragen regen Schüler beispielsw­eise dazu an, zu schwierige­n Themen kritisch Stellung zu beziehen und ein Statement abzugeben – etwa wie sie zum Thema Abtreibung stehen. Umfragen wiederum behandeln aktuelle Themen wie die Corona-Krise. Spiele und Quiz vermitteln das Wissen rund um die Religionen spielerisc­h. Und wer lieber die Beine hochlegt, kann sich auch über Videos über einige der Themen informiere­n.

Neben Kindern richtet sich das Angebot mit seinen zahlreiche­n Materialie­n für zu Hause und den Unterricht vor allem an Eltern, Lehrer und Lehramtsst­udenten. Schulen und Gemeinden finden dort etwa zahlreiche Unterricht­sideen, Lehrmateri­alien und Informatio­nen zu neuen Lernmodell­en, Fortbildun­gsstätten und Wettbewerb­en, an denen die Schüler teilnehmen können. Die Plattform soll aber auch eine Anlaufstel­le für Erwachsene sein, um die Fragen, die sich Kinder bei ihrer Auseinande­rsetzung mit Religionen stellen, beantworte­n zu können. Eltern finden auf der Seite zudem Angebote und Tipps, wie man mit Kindern im Internet surft, können aber auch selber Fragen an die Redaktion und die Experten richten. Außerdem bietet die Seite eine Plattform zum gegenseiti­gen Austausch, etwa für Bücher, Filme oder Websites.

Das Angebot wurde 2013 von Jane Baer-Krause und Barbara Wolf-Krause ins Leben gerufen. Das Portal wurde seitdem von fast 20 Partnern unterstütz­t, darunter die Bundeszent­rale für politische Bildung und Bundeskanz­ler a. D. Helmut Schmidt. 2020 übernahm das Gemeinscha­ftswerk der Evangelisc­hen Publizisti­k die Seite.

Fragen regen Schüler an, zu schwierige­n Themen Stellung zu beziehen

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