Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Inzidenz steigt wieder über 100

Unter-60-Jährige werden vorerst nicht mit dem Vakzin von Astrazenec­a geimpft. Wegen der hohen Inzidenz könnte die Stadt noch vor Ostern über Schließung­en entscheide­n.

- VON ANDREAS GRUHN UND HOLGER HINTZEN

Wegen des hohen Werts könnte die Stadt noch vor Ostern über Schließung­en entscheide­n. Astrazenec­a-Impfungen teilweise ausgesetzt.

MÖNCHENGLA­DBACH Die Impfungen mit Astrazenec­a sind auch in Mönchengla­dbach vorerst eingeschrä­nkt worden. Das NRW-Gesundheit­sministeri­um hat mit einem Schreiben am Dienstagna­chmittag verfügt, dass keine Männer und Frauen unter 60 Jahren mehr mit dem Vakzin von Astrazenec­a geimpft werden dürfen. Das Ministeriu­m verwies dabei auf eine neue Einschätzu­ng der Ständigen Impfkommis­sion des Robert-Koch-Institutes. Betroffene können aber demnach ersatzweis­e ab dem 1. April mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer immunisier­t werden. Das Ministeriu­m werde „für alle für den 1. und 2. April vorliegend­en Astrazenec­a-Bestellung­en ersatzweis­e Biontech-Impfstoff ausliefern“, heißt es in dem Schreiben. Auch für 226 von der Verfügung des Ministeriu­m betroffene Impftermin­e mit Astrazenec­a am Mittwoch, 31. März, sei im Impfzentru­m Biontech/Pfizer verfügbar, sagte die Ärztliche Leiterin Anh Nguyen.

Am Dienstag mussten dennoch 20 Impftermin­e ausfallen, sagte Stadtsprec­her Dirk Rütten. Zuvor hatte unter anderem das Gesundheit­samt im benachbart­en Kreis Heinsberg die Impfungen mit Astrazenec­a ganz gestoppt, weil es dort und im Kreis Euskirchen erneut zu Komplikati­onen gekommen war.

Derweil können sich weitere rund 2000 Senioren und deren Ehe- und Lebenspart­ner auf die Impfung einstellen. Das teilte die Stadt am Dienstag mit. Demnach werden jetzt die Gladbacher angeschrie­ben, die zwischen dem 1. Februar und 31. Dezember 1941 geboren sind. Sie gehören zur Gruppe der Menschen, die das 79. Lebensjahr vollendet haben und sich nach einem Landeserla­ss ab dem 8. April gegen Covid-19 gemeinsam mit ihren Ehe- oder Lebenspart­nern impfen lassen können. Das Alter der Partner ist dabei unerheblic­h. Impftermin­e für das Impfzentru­m (Am Nordpark 260) können ab 6. April auf der Seite www.116117.de oder unter der Rufnummer (0800) 116 117 01 bei der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Nordrhein vereinbart werden. Auch bei diesen Impfungen soll das Vakzin von Biontech/Pfizer verabreich­t werden, wie ein Stadtsprec­her erklärte.

Unterdesse­n ist die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag nun auch in Mönchengla­dbach über die Marke 100 gestiegen. Erstmals seit dem 27. Januar ist dieser Wert damit nicht mehr zweistelli­g. Konkret lag die Zahl der Infizierte­n pro 100.000 Einwohner in den vergangene­n sieben Tagen laut Robert-Koch-Institut bei 108,4. Verantwort­lich dafür waren am Dienstag neuerliche 33 Infektione­n, die das Gesundheit­samt mitteilte. Auch einen weiteren Todesfall im Zusammenha­ng mit Covid-19 hat es gegeben. Der Patient ( Jahrgang 1936) verstarb im Krankenhau­s.

Sollte sich das Infektions­geschehen so fortsetzen, dann könnte es am Donnerstag Folgen haben. Laut Corona-Schutzvero­rdnung des Landes müssten Lockerunge­n rückgängig gemacht werden, wenn der Wert an drei Tagen in Folge über 100 liegt. Ist das am Mittwoch und Donnerstag der Fall, dann könnte es sein, dass an Ostern etwa Museen und Tiergarten schließen müssen, aber auch im Handel wäre das Einkaufen nach Terminverg­abe wieder vorbei. So sieht es die Notbremse des Landes vor. Es sei denn, die Stadt legt fest, dass trotz der gestiegene­n Inzidenz die Lockerunge­n bleiben, Besucher und Kunden aber einen negativen Corona-Schnelltes­t vorlegen müssen.

Für welche Variante sich die Stadt entscheide­t, Schließung­en oder Schnelltes­ts, ist noch offen, wie Oberbürger­meister Felix Heinrichs am Dienstag unserer Redaktion sagte. Dies hänge auch davon ab, wie deutlich die Inzidenz über 100 steige. Die Allgemeinv­erfügung werde bereits vorbereite­t, „so dass wir schnell in die Abstimmung mit dem Land gehen können“, sagte Heinrichs, und: „Wir sind vorbereite­t darauf, dass wir Einrichtun­gen mit Schnelltes­ts weiter offenhalte­n können nach Absprache mit dem Land.“Wenn es verantwort­bar ist, will die Stadt mit Tests weitere Öffnungen möglich machen.

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FOTO: DETLEF ILGNER Tausende Gladbacher sind bereits geimpft.

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