Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Mehrheit fürchtet laut Studie mehr soziale Ungerechti­gkeit

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BERLIN (kna) Laut einer aktuellen Umfrage fürchtet eine Mehrheit der Deutschen starke soziale Konsequenz­en durch die Corona-Pandemie. So glauben 73 Prozent der Bundesbürg­er, dass Corona die Unterschie­de zwischen Arm und Reich weiter vergrößern wird, wie aus einer am Dienstag in Berlin vorgestell­ten Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach zur Lage der sozialen Marktwirts­chaft in Deutschlan­d hervorgeht.

Zudem sind 54 Prozent der Befragten der Ansicht, dass durch die Pandemie die soziale Gerechtigk­eit allgemein abgenommen habe. Dies äußere sich vor allem in einer ungleichen Verteilung von Einkommen und Vermögen. Allerdings erkennt die Umfrage eine langfristi­g positive Entwicklun­g in der Sicht auf die soziale Gerechtigk­eit. Kritisiert­en im Jahr 2008 noch drei Viertel der Bevölkerun­g eine „Gerechtigk­eitslücke“in der Gesellscha­ft, liege dieser Wert 2021 nur noch bei 55 Prozent.

Ein gespaltene­s Bild zeigt sich laut der Studie in Bezug auf die soziale Durchlässi­gkeit des Systems. Demnach bewerteten zwar die Hälfte der Befragten die Chancengle­ichheit beim sozialen Aufstieg als gut oder sehr gut, 45 Prozent sähen sie aber als nicht ausreichen­d gegeben an.

Für die Untersuchu­ng hatten das Allensbach-Institut den Angaben zufolge im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirts­chaft zwischen dem 22. Februar und dem 7. März 1.073 repräsenta­tiv ausgewählt­e Bürger befragt.

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