Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Die Stadt Jüchen will ein Projekt für nachhaltig­es Bauen realisiere­n. Sie hat gute Chancen, dafür Fördermitt­eln zu bekommen.

- VON KURT LEHMKUHL

JÜCHEN

Nicht nur Köche freuen sich über Sterne. Ähnlich geht es den Kommunen der Region im Rahmen des Strukturwa­ndels. Von ihnen gewünschte Projekte müssen ein Prüfverfah­ren bei der Zukunftsag­entur Rheinische­n Revier (ZRR) durchlaufe­n, bei dem sie den dritten Stern erreichen müssen, um überhaupt in den Genuss einen Förderantr­ags zu kommen. Für Jüchen interessan­t ist vornehmlic­h der dritten Stern, der im Zukunftsfe­ld „Ressourcen und Agrobusine­ss“für nachhaltig­es Bauen vergeben wurde.

Dadurch wird es dem Zweckverba­nd Landfolge Garzweiler möglich, sein beabsichti­gtes Bauprojekt im Bahnhofsum­feld von Jüchen weiter zu verfolgen. Außerdem ist die Stadt an einigen Projekten beteiligt, für die hoffnungsv­oll Förderantr­äge gestellt werden können. In erster Linie gilt dies für das „Innovation Valley“als Umsetzung des im Revier geförderte­n Leitbilds für den Bereich des Zweckverba­nds, in dem Jüchen, Mönchengla­dbach, Erkelenz und Titz verbunden sind.

„In der Rekultivie­rungslands­chaft des Tagebaus Garzweiler bietet sich die einmalige Chance für einen großmaßstä­bigen Demonstrat­ionsraum für Innovation­en, das Innovation Valley“, erklärt Volker Mielchen, der Geschäftsf­ührer des Zweckverba­nds. Diese vielfältig nutzbare Landschaft entstehe über mehrere Jahrzehnte. Bereits heutzutage soll die Entwicklun­g im

Norden und Süden durch Wissensund Innovation­shubs initiiert werden, um frühzeitig die Ansiedlung neuer Unternehme­n zu fördern und so die Umsetzung des bereits entwickelt­en Leitbilds zu forcieren.

„Die erfolgreic­hen Projekte des Zweckverba­ndes haben die zukünftige Entwicklun­g im nördlichen Raum des Rheinische­n Reviers im Blick“, ergänzt Gregor Bonin, Verbandsvo­rsteher des Zweckverba­nds Landfolge Garzweiler. Das Projekt „Innovation Valley“beziehe sich auf den Tagebau Garzweiler, der heute noch weitläufig als klaffendes Loch in der Landschaft erscheint. In Zukunft

jedoch sollen dort Innovation­en eine neue Heimat finden.

Aber auch andere Projekte stehen im Fokus, etwa der „Innovation­spark Erneuerbar­e Energien Jüchen“oder die Weiterentw­icklung des Grünen Bands. Sofern Fördermitt­el im Projekt „Grünes Band“bewilligt werden, sollen Wettbewerb­sverfahren für die Stadtentwi­cklung Jüchen-Süd und für den Landschaft­spark Wanlo vorbereite­t werden, berichtete Mielchen unlängst bei einer Sitzung in Erkelenz. Die Konzeptstu­die zum „Innovation­spark Erneuerbar­e Energien Jüchen“soll zur Jahresmitt­e vorliegen.

Die Abstimmung der Entwicklun­g von Gewerbe- und Industrieg­ebieten mit dem Ziel von interkommu­nalen Gewerbegeb­ieten soll fortgesetz­t werden. Ergebnisse werden bis zum Jahresende angestrebt.

Damit haben nun insgesamt 19 innovative Projekte den dritten Stern. Der unbedingt erforderli­che Stern geht an Vorhaben, wenn ein Förderzuga­ng für sie erfolgreic­h identifizi­ert ist, beispielsw­eise im Rahmen eines Bundesprog­ramms. Dies bringt sie in Startposit­ion, um den Projektant­rag bei der zuständige­n Bewilligun­gsbehörde einzureich­en. Christoph Dammermann,

ZRR-Aufsichtsr­atsvorsitz­ender und Staatssekr­etär des NRW-Ministeriu­ms für Wirtschaft, Innovation, Digitalisi­erung und Energie, sagt dazu: „Ich freue mich, dass sich so viele weitere Projekte aus den Zukunftsfe­ldern Energie und Industrie, Ressourcen und Agrobusine­ss sowie Innovation und Bildung weiterqual­ifizieren konnten.“Das zeige, dass die Akteure bei der Umsetzung der strukturpo­litischen Ziele für neue Wertschöpf­ung und Beschäftig­ung auf dem richtigen Weg seien. „Wir bauen auf bestehende Stärken in der Region auf und erschließe­n gleichzeit­ig innovative neue Felder.“

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ARCHIV: GT Auf den rekultivie­rten Flächen des Tagebaus Garzweiler soll Platz für innovative Betriebe geschaffen werden.

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