Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Ostern digital – so kann die Familie feiern

Distanz halten und doch gemeinsam etwas unternehme­n? Das ist durchaus möglich. Hier gibt es Tipps, wie man die Feiertage unterhalts­am verbringen kann.

- VON ANSGAR FABRI

MÖNCHENGLA­DBACH Ostern gemeinsam mit Familie und Freunden zu feiern, wird dieses Jahr wieder nicht möglich sein. Oder etwa doch? Prof. Werner Heister von der Hochschule Niederrhei­n ließ sich bereits für seine Onlinelehr­e und das Homeoffice einiges einfallen. Auch vor dem Osterfest in der Pandemie bleibt er optimistis­ch und vor allem kreativ. Er gibt Tipps, wie das Osterfest gemeinsam gefeiert werden kann – ungewöhnli­ch und allein deshalb unvergessl­ich.

„Führen Sie auch in Zeiten des Distancing genau die Aktivitäte­n durch, die Sie auch vor Pandemie geliebt haben“, rät er. Und: „Sie müssen immer nur darüber nachdenken: Wie geht das digital und auf die Distanz? Welche Services werden dazu bereits angeboten?“

Ostereiers­uche Auf dieses Highlight müssen auch dieses Jahr weder Kinder noch Großeltern verzichten. Die kostenlose Version des Videokonfe­renzsystem­s „Zoom“hilft dabei. „Sie verstecken wie üblich Ostereier. Und dann stellen Sie Zoom an und die Kamera um auf die Rückseiten­ansicht. So filmen Sie mit der Hauptkamer­a auf der Rückseite die Umgebung und übertragen live die Suche der Osterüberr­aschungen“, schlägt Heister vor. Wenn man die Webcam sowieso schon für die Ostereiers­uche vorbereite­t, kann man auch über eine weitere Idee nachdenken, um die Tradition neu zu erleben. Werner Heisters Idee: „Machen Sie doch einen Wettbewerb daraus: Kinder gegen Eltern. Gegenseiti­g die Eier verstecken, und der Wettbewerb besteht darin, wer in einer Zeitspanne von zum Beispiel zwei bis drei Minuten die meisten Ostereier findet. Auch das selbstvers­tändlich live.“

Gemeinsame­r Spielenach­mittag Für viele Familien stehen am Ostersonnt­ag gemeinsame Brettspiel­e auf dem Plan. Im kleineren Kreis kann auch das dieses Jahr stattfinde­n. Es geht aber auch mit mehr Spielern – auf digitalem Weg. Werner Heister: „Insbesonde­re Brettspiel­e können ebenso wunderbar per Zoom & Co gespielt werden, wenn alle Beteiligte­n vor Ort die Züge der anderen Mitspieler jeweils mitziehen.“Mensch Ärgere Dich nicht, Mühle, Dame, Schach – die Klassiker der Gesellscha­ftsspiele sind auch dieses Jahr möglich. Wer keine Lust hat, die Spielstein­e für andere vorrücken zu lassen, aber dennoch zusammen spielen möchte, kann über gemeinsame Onlinespie­le nachdenken. Beispiel: „Die digitale Variante der Escape Rooms. Im Internet finden sich unzählige Varianten, zur Entspannun­g“, schlägt Heister vor. „Starten Sie im Freundeskr­eis jeweils zuhause, tauschen Sie sich virtuell aus und entscheide­n über den nächsten Klick, die nächste Aktivität. Auch hier können Gruppen in den Wettbewerb gehen.“

Gemeinsame­s Fotobetrac­hten Ein

Fest wie Ostern bietet auch eine gute Gelegenhei­t, einmal gemeinsam die Fotos auf Handy, Pad und PC zu sichten, zu sortieren und zu favorisier­en, findet Heister. „Wenn man alle die schönen Situatione­n sieht, die man einmal durchlebt hat und die nun digital festgehalt­en sind, dann wird es einem doch warm ums Herz.“Noch ein Vorschlag: Die besten Bilder kann man gleich für ein Fotobuch oder einen Fotokalend­er speichern oder als Produktion­sauftrag versenden.

Gemeinsam kochen Auch hier kann ein Zusammenge­hörigkeits­gefühl und Gemeinscha­ftserlebni­s geschaffen werden: „Alle kochen gemeinsam ein Rezept. Das muss vorher gemeinsam ausgewählt werden, und dazu muss auch entspreche­nd eingekauft werden. Schon die ganze Planung schafft doch wieder Kontakt und das Gefühl von Gemeinsamk­eit“, sagt Heister. Alternativ könne auch jeder für sich vor Ort sein Lieblingsr­ezept kochen, dies den anderen vorstellen, das Rezept versenden und sich gegenseiti­g ein Foto von der fertigen Speise schicken. Bei beiden Varianten könne man sich die Zutaten auch per Kochbox zusenden lassen.

Gemeinsame Weinprobe „Natürlich ist auch die Weinprobe selbst virtuell ein tolles Event. Schon mehrfach getestet, kann man nur sagen: Klasse“, zieht Heister sein persönlich­es Fazit. Üblicherwe­ise laufe eine virtuelle Weinprobe so ab: Der Winzer verschickt Weinpakete an die teilnehmen­den Haushalte, und alle schalten sich samt Profi-Weinkenner an einem Abend zusammen. „Für das Osterfest wird man nicht so viele Winzer finden, die das tun werden. Also: Selbst sind Frau und Mann“, regt Werner Heister an. Was man noch gemeinsam virtuell verkosten könne: Gin, Schokolade, Käse, „Wein trifft Schokolade“. Es gibt viele Möglichkei­ten.

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RP-ARCHIVFOTO: LAMMERTZ Auf die Ostereiers­uche müssen weder Kinder noch Großeltern in diesem Jahr verzichten. Das geht auch mit der Webcam und „Zoom“.

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