Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Don Bosco wird heiliggesprochen
01.04.1934
Norditalien im 19. Jahrhundert: Die Industrialisierung steht noch am Anfang, die ersten sozialen Auswirkungen sind bereits spürbar. Der Geistliche Giovanni Bosco ist entsetzt darüber, wie besonders Kinder und Jugendliche unter den gesellschaftlichen Veränderungen leiden. Viele verwahrlosen, ihre Armut leidenden Familien können sich kaum noch um die Erziehung kümmern. Jugendliche tun sich auf der Straße zu Banden zusammen, sehen eine kriminelle Laufbahn als einzigen Ausweg. Armut kennt Bosco aus seiner eigenen Kindheit: Sein Vater starb, als er zwei Jahre alt war, die Mutter musste ihn und seine Geschwister allein großziehen. Bosco, der 1841 die Priesterweihe erhalten hat, möchte den Jugendlichen der Stadt Turin, in der er lebt, helfen. Er gründet ein „Oratorium“, eine Art Jugendzentrum. Dort nimmt er Jugendliche auf und bietet ihnen eine Perspektive. Familie, Freizeit, Schule und Kirche werden die Grundlagen seiner Erziehungsmethoden. Sein Leitspruch: „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen“. Bosco bildet Mitarbeiter zu Erziehern aus, darunter seine eigene Mutter Margareta. Als Priester wird er in Italien mit „Don“angeredet. 1859 gründet Don Bosco eine religiöse Vereinigung, die er „Gesellschaft des Heiligen Franz von Sales“nennt. Diesen Heiligen verehrt er besonders – er bewundert dessen Menschenfreundlichkeit. Die Gemeinschaft wurde zu den „Salesianern Don Boscos“, die noch heute weltweit aktiv sind. Als Don Bosco 1888 starb, gab es bereits 250 Häuser in Europa und Lateinamerika. 1929 sprach Papst Pius XI. den Turiner selig. Am 1. April 1934 folgte die Heiligsprechung.