Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Kein Anspruch auf Kanzlerkan­didatur

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Armin Laschet

Dieser Tage habe ich Herrn Laschet bei „Maischberg­er, die Woche“erlebt. Folgende Erkenntnis­se habe ich gewonnen. Erstens: Wenn ein Impfarzt feststellt, dass aus den erlaubten sechs Covid-Spritzen aus einem Fläschchen noch eine siebte gezogen werden kann, und er das in Eigenveran­twortung tut, dann ist das in Ordnung. Zweitens: Wenn der Oberbürger­meister von Duisburg bei einem Inzidenzwe­rt über 100 die vereinbart­e Notbremse ziehen und für die letzten fünf Tage vor den Osterferie­n die Schulen für den Präsenzunt­erricht nicht öffnen will, dann muss er erst den Baumarkt, von dem keine Ansteckung­sgefahr ausgeht, schließen, und sich dann mit der Landesregi­erung abstimmen. Drittens: Wenn der Oberbürger­meister von Dortmund bei einem Inzidenzwe­rt von 72 die drohende Ansteckung­sgefahr ebenfalls durch erwähnte Schulschli­eßung abwenden will, darf er das überhaupt nicht, denn (Zitat): „Der Bundespräs­ident hat auch gesagt ...“Erfolg der Ablehnung: Zwei Tage später ein Inzidenzwe­rt von 91. Da kann man verstehen, dass Sandra Maischberg­er leicht die Fassung

verliert (Zitat): „Ich rege mich gleich wieder ab.“Verloren hat auch Armin Laschet, nämlich seinen Anspruch auf eine Kanzlerkan­didatur. Die CDU mag mit ihm als Parteivors­itzenden zufrieden sein, das deutsche Volk ist es mit ihm als Kanzler sicherlich nicht.

Manfred Zenk Remscheid

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