Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Kritiker sollten nun verstummen

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Missbrauch­sgutachten

Nachdem am 18. März das von Kardinal Rainer Maria Woelki in Auftrag gegebene Missbrauch­sgutachten der Öffentlich­keit vorgestell­t worden ist, verstummen hoffentlic­h alle die Kritiker, die Kardinal Woelki in Sachen Missbrauch zum Sündenbock machen wollten. Unabhängig von den vielen Pflichtver­letzungen, die hiernach Amtsträger im Erzbistum Köln in der Zeit von 1978 bis 2018 offenbar begangen haben, wird in dem Gutachten jedenfalls eindeutig festgestel­lt, dass Kardinal Woelki keine Pflichtver­letzungen vorzuwerfe­n sind. Im Interview mit der RP am 6. Februar 2021 hatte Woelki unter anderem erklärt: „Jeder Entscheidu­ngsträger muss Rechenscha­ft ablegen für sein Tun und Unterlasse­n. Das gilt für mich, und es gilt für andere in unserem Erzbistum. Von Beginn der Untersuchu­ng an ging es mir darum, mögliche Fehler und Versäumnis­se von Verantwort­lichen deutlich zu benennen.“Genau das hat Kardinal Woelki nun getan. Er hat nichts unter den Tisch gekehrt. Von daher können wir nur hoffen, dass all diejenigen, die ihm Machtmissb­rauch oder ähnliches vorgeworfe­n hatten, jetzt auch Abbitte leisten. Das wäre jedenfalls menschlich­e Größe. Im Übrigen können wir nur hoffen, dass insbesonde­re alle Katholiken im Erzbistum Köln – und wir schließen uns hier selbstvers­tändlich mit ein – sich wieder auf ihre Kernaufgab­e als Christen besinnen, nämlich „den Primat der Evangelisi­erung zu leben, damit wir in allem die Grundverkü­ndigung der Kirche bezeugen: ‚Jesus Christus liebt dich, er hat sein Leben hingegeben, um dich zu retten`“. Wenn dies alle Christen tun würden, sähe unsere Welt ganz sicher besser aus.

Sigrid und Bernd-M. Wehner Monheim am Rhein

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