Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Es gibt viele Zeichen der Hoffnung
Wer zu Ostern auf ein Corona-Wunder hofft, wird enttäuscht werden. Die Aussicht, das Virus in wenigen Tagen zu besiegen, besteht nicht. Wohl aber kann das Innehalten dazu beitragen, das Bewusstsein zu schärfen für Leben und Tod, für die neue Achtsamkeit, zu der der Erreger jede und jeden zwingt. Gesundheit hat plötzlich den Stellenwert, den sie verdient. Um sich und andere zu schützen, werden Einschränkungen in Kauf genommen, die der Freiheitsliebe kaum Raum lassen. Schon wieder fällt aus, was vor allem für Familien und Freunde wichtig ist – die Begegnung oder der gemeinsame Urlaub, gerade jetzt zu Ostern. Angesichts eines Schlingerkurses der Politik haben viele frustriert die Hoffnung aufgegeben. Dabei darf es nicht bleiben. Denn es gibt – jenseits der Frage, wann endlich durch Impffortschritt Herdenimmunität erreicht ist – Hoffnungszeichen, dass unsere Gesellschaft gestärkt aus dieser Krise aufersteht. Die Welt mag nicht unbedingt besser geworden sein. Doch unser Augenmerk fällt öfter auf Dinge, die im Argen liegen. Wenn sich bestätigt, was der Kinderschutzbund befürchtet hat, dass nämlich die Misshandlung von Kindern in der Corona-Pandemie zunimmt, dann liegt die erhöhte Fallzahl womöglich an gewachsener Aufmerksamkeit und der Bereitschaft einzuschreiten. So wurden Fälle öffentlich, konnte Kindern geholfen werden.
Gesellschaftlich scheint der Zusammenhalt enger zu sein. Das zeigt sich in der Hilfe für Menschen in Not, für Misshandelte, Bedürftige, Ältere und Familien. Diese vielfältigen, oft ehrenamtlichen Initiativen machten möglich, was der Staat nicht leisten kann: möglichst alle (!) im Blick zu haben. Daraus kann neues Miteinander erwachsen.
Wir haben den Tod näher an uns herangelassen. Das Sterben war lange ein Tabuthema, abgeschoben in Klinik und Hospiz, zu Pfarrer und Bestatter. Jetzt sind wir selbst, ob jung oder alt, täglich mit der Gefahr konfrontiert. Lange war das Risiko, einen geliebten Menschen unverhofft zu verlieren, nicht so präsent. Die Sterberate wäre noch deutlich höher, gäbe es nicht das umfassende Bemühen, den Corona-Tod zu verhindern. Müsste das nicht auch für andere Risiken gelten? Man denke an die Verkehrstoten oder die Opfer von Krebs, Schlaganfall und Herzinfarkt. Vielleicht wächst auch hier die Bereitschaft, Herausforderungen energischer anzugehen.
wohl Allerorten Wir Nicht erreichen sind gereist, achtsamer. werden allein gefahren. – wegen klimabewusste Wiesenblumen Deutschland Corona. RWE wird Es Schüler zum wird wurde gesät, Öko-Konzern. die weniger für gehen Klimaziele die jetzt Bienen. geflogen, wieder Protest Das verändert auf nimmt die die wieder Straße, Politik. Fahrt auch Die „Omas auf Landesregierung und for wird Future“. konkreter. lobt Der sich rechnen für Beschlüsse sich ernsthafte zum Chancen Kohleausstieg. auf eine Die Kanzlerschaft Grünen neue Mobilität aus. Schon und die ökologische Kommunalwahl Stadtpolitik hat gezeigt, ankommen. dass Da ist die Entscheidung zum Dienstfahrrad für einen Bürgermeister zunächst nur ein bewusst gesetztes, dennoch wichtiges Zeichen: Ich habe verstanden.
Hinter alldem steht ein Bekenntnis zum Leben. Zu Beginn der Pandemie wurde spekuliert, ob der Lockdown zu erhöhten Geburtenzahlen führen könnte. Hat er zunächst nicht. Gleichzeitig gab es Befürchtungen, Paare könnten sich bewusst gegen ein Kind entscheiden. Auch dafür gibt es wenige Anhaltspunkte. Das Mehr an Zweisamkeit rückt allerdings die Frage „Kind – ja, nein, jetzt oder später?“stärker ins Bewusstsein. Erwartet wird nun doch ein Anstieg der Geburten. Die Nachricht, sind schwanger.“die junge Frau Paare und Mann verkünden, tragen lautet: Verantwortung. „Wir Gemeinsam. Die Krise hat Beziehungen gestärkt – auch jenseits des Kinderwunsches.
So kann im Jahr zwei der Pandemie die österliche Erkenntnis darin bestehen, dass die Auferstehung aus der Krise zwar nicht wie in der Bibel in drei Tagen zu schaffen ist, wohl aber die Gesellschaft die Kraft und Stärke besitzt, sich neu zu finden.
Positiv denken, jetzt erst recht: Frohe Ostern!