Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Das Vapiano kehrt ins Minto zurück

Nach der Insolvenz der Kette öffnet das Restaurant im Minto unter neuer Leitung.

- VON DANIEL BRICKWEDDE

MÖNCHENGLA­DBACH Bohrmaschi­nen rattern, der Boden ist teilweise noch mit Folie ausgelegt und in einer Ecke dekoriert ein Handwerker eine Wand mit Islandmoos. Es gibt noch einiges zu tun für den neuen Mieter am oberen Eingang des Mintos. Und doch ist vieles schon fertig: Interieur, Ausstattun­g und Optik, das alles konnte vom Vormieter bleiben – inklusive des Namens. Denn wo vorher das Restaurant Vapiano war, ist es auch künftig im Minto. Nur mit neuem Besitzer.

Das Kölner Unternehme­n war im Jahr vor der Corona-Krise in Schwierigk­eiten geraten und musste im März Insolvenz anmelden. Mehr als 200 Filialen mussten weltweit schließen, auch die im Mönchengla­dbach. Im Juni kaufte ein Investoren­konsortium um den früheren Vapiano-Vorstand Mario Bauer dann große Teile des Unternehme­ns auf; die Hildesheim­er „Gastro & Soul Gruppe“, bekannt für die Kette Cafe Del Sol, übernahm 30 Filialen in Deutschlan­d. Einige davon betreibt die Gruppe nun in Eigenregie, für andere wurden Franchiser­echte verkauft – wie für die Filiale in Mönchengla­dbach.

Den Zuschlag in der Vitusstadt

bekam Peter Hess. Er führte als Franchisen­ehmer über 25 Jahre mehrere McDonalds-Filialen in der Umgebung von Düren, gab diese aber nun auf, um sich voll auf die Kette Vapiano zu konzentrie­ren. Künftig möchte er noch mehr Filialen betreiben, der hiesige Standort ist aber der Start. „Wir kommen aus Düren, Mönchengla­dbach hat sich da angeboten. Das ist der Anfang, damit wir die Sache vernünftig ans Laufen bekommen. Der Standort im Minto ist toll, es ist ein schönes Center, gut geführt und mit vielen Geschäften. Eine attraktive Umgebung“, sagt Hess. Er tritt als Franchisen­ehmer auf, sein Sohn als Restaurant­leiter. „Das Konzept bleibt gleich“, sagt Hess, „der Gast kommt rein und bestellt. Nur die Abläufe sollen besser werden, damit die Leute nicht mehr so lange warten müssen und alles gleichzeit­ig fertig wird. Daran arbeiten wir.“Eine größere Rolle soll demnächst der Bar-Bereich einnehmen. „Die Leute sollen nicht nur zum Essen, sondern auch zum Verweilen für einen Kaffee kommen“, sagt er. Dazu entsteht eine Bar mit großem Thekenbere­ich im vorderen Teil des Restaurant­s – mit Sitzmöglic­hkeiten und Lounge. Außerdem wächst der Außenberei­ch: Vor dem Minto, an der Hindenburg­straße, entsteht eine neue Fläche von 18 mal 3 Metern für das Vapiano. Damit stehen rund 120 Quadratmet­er Außengastr­onomie zur Verfügung. Ansonsten ist Hess wichtig, sich optisch etwas vom Vorgänger-Vapiano abzusetzen. „Wir wollen transparen­ter und offener sein. Die Manufaktur ist künftig einsehbar, damit die Leute sehen, wie die Nudeln frisch gemacht werden.“Dazu ein paar neue Farben, damit „der Laden frisch aussieht.“

Und wann eröffnet das „neue“Vapiano? Geht es nach Hess, Mitte April. „Wir sind mit der Renovierun­g im Endstadium. Mitarbeite­r haben wir auch schon eingestell­t. Wir wissen aber noch nicht genau, wann es losgeht“, sagt er. Denn das hängt von der Corona-Situation und den politische­n Beschlüsse­n ab. Eine Eröffnung in der Pandemie sei daher nicht einfach, gibt Hess zu. „Ich bin aber optimistis­ch. Die Leute wollen irgendwann wieder raus, was erleben und essen gehen. Das kommt wieder“, sagt er. Die aktuelle Verordnung in NRW gilt bis zum 18. April. Hess hofft, dass er dann den Außenberei­ch öffnen und das Abholgesch­äft starten kann. „Ich würde natürlich gerne alles aufmachen, aber das, glaube ich, ist bis dahin noch nicht möglich“, sagt er.

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FOTO: DANIEL BRICKWEDDE Peter Hess hat sich die Franchiser­echte für die Vapiano-Filiale im Minto gesichert.

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