Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Wo die Stadt am ältesten und am jüngsten ist

Mönchengla­dbach wird immer älter, bis 2030 könnte der Schnitt um drei Jahre steigen. Nur in einem Stadtteil liegt der Altersdurc­hschnitt noch unter 40. Alter hat auch etwas mit Einkommen zu tun.

- VON ANDREAS GRUHN

MÖNCHENGLA­DBACH Wir werden älter. Das gilt nicht nur für jeden einzelnen von uns jeden Tag. Sondern auch für die Stadt insgesamt. Das berechnen Demographe­n und Statistike­r seit Jahren, und sie sagen es auch weiter so voraus. Drei Kennzahlen sind dabei besonders interessan­t für die Stadt. Der Altersdurc­hschnitt lag in der Stadt zum 31. Dezember 2019 bei genau 44,2 Jahren. 2016 waren es noch 44,0 gewesen, 2018 waren es 44,1 Jahre. Das Durchschni­ttsalter steigt also, und zwar nach Berechnung­en

der Bertelsman­n-Stiftung so stark weiter, dass Mönchengla­dbach im Jahr 2025 einen Altersdurc­hschnitt von 46,6 Jahren und 2030 von 47,1 Jahren erreichen wird, wobei die Stiftung von einer etwas niedrigere­n Bevölkerun­gszahl ausgeht als die Stadtverwa­ltung selbst.

Es gibt aber noch zwei weitere Kennzahlen, die Rückschlüs­se auf die Alterung in der Stadt zulassen: nämlich der Jugendquot­ient und der Altenquoti­ent. Der Jugendquot­ient gibt den Anteil der Bewohner unter 20 Jahren bezogen auf die erwerbsfäh­igen Personen im Alter von 20 bis unter 65 Jahren. Diese Größe lag Ende 2019 in der gesamten Stadt bei 30,1. Im Jahr 2009 lag dieser Wert noch bei 32,0, was bedeutet: Der Anteil der jungen Menschen wird kleiner, und damit auch vereinfach­t gesagt die Versorgung­skosten, die ja die arbeitende Bevölkerun­g im mittleren Alter aufbringen muss. Die Mittel werden aber auch benötigt, und zwar für die Versorgung der Senioren, deren Zahl seit Jahren steigt. 2009 lag der Altenquoti­ent bei 34,1, 2019 lag dieser Wert bei 34,4. In absoluten Zahlen wird deutlicher, wie die Gruppe der Senioren größer wird: Ende des Jahres 2019 lebten 56.627 Über-65-Jährige in der Stadt, 2009 waren es noch 53.934 gewesen.

Altersdurc­hschnitt, Jugendquot­ient und Altenquoti­ent – diese Größen sind natürlich nicht in jedem Stadtteil gleich. Da gibt es zum Teil deutliche Unterschie­de. Grob lässt sich sagen, dass Mönchengla­dbach in den urbaneren Stadtteile­n jünger ist als auf dem Land. Der jüngste Stadtteil etwa war Ende 2019 Grenzlands­tadion mit 39,7 Jahren und einem Altenquoti­ent von 25,2, gefolgt von Dahl mit einem Altersdurc­hschnitt von genau 40 Jahren und einem Altenquoti­ent von 23,9. Das ist kein Vergleich zu den beiden ältesten Stadtteile­n in Mönchengla­dbach. Dazu gehört etwa Windberg auf Platz zwei mit einem Altersdurc­hschnitt von 48,8 Jahren, wo der Altenquoti­ent bei 52,9 liegt. Und auf Platz eins liegt Pongs mit einem Altersdurc­hschnitt von 49,1 Jahren und einem Altenquoti­ent von ebenfalls 52,9. Der Hardter Wald ist zwar mit 49,6 Jahren noch älter, aber dort werden auch nur 199 Bewohner erfasst, was kaum eine verlässlic­he statistisc­he Größe im Vergleich zu etwa Rheydt mit 14.000 Einwohnern (die im übrigen im Durchschni­tt 40,1 Jahre alt sind) sein kann. Zu den jüngsten Stadtteile­n gehören dazu noch Gladbach (40,8 Jahre) und Eicken (42,2 Jahre), zu den ältesten Hehn (48,7 Jahre), Ohler und Hockstein (jeweils 47,9 Jahre).

Hohes Alter bedeutet oft auch ein höheres Brutto-Einkommen. In den jüngeren Stadtteile­n Dahl (2726 Euro) und Rheydt (2650 Euro) sind die mittleren Einkommen am niedrigste­n, in den ältesten Stadtteile­n Windberg (3637 Euro) und Pongs (3514 Euro) mit am höchsten neben Wickrath-West (3719 Euro) und Giesenkirc­hen-Nord (3792 Euro). Zum Vergleich: Das mittlere Einkommen in der Gesamtstad­t liegt bei 3190 Euro.

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