Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

BUND wünscht sich Grün statt größeren Geroweiher

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GLADBACH (hh) Die in Plänen der Stadtverwa­ltung vorgesehen­e Vergrößeru­ng des Weihers im Geropark löst beim Bund für Umwelt- und Naturschut­z (BUND) keinen Jubel aus. Wasserfläc­hen in einer solchen Lage und mit einer solchen Nutzung hätten „keinerlei ökologisch­en

Wert“, schreibt BUND-Kreisgrupp­envositzen­de Sabine

Rütten in einer Stellungna­hme zu den Umgestaltu­ngsplänen der Stadt. Der BUND hält grüne Freifläche­n und insektenfr­eundliche Staudenflä­chen für wünschensw­erter als eine größere Wasserfläc­he.

Gewässer wie der Weiher sind aus BUND-Sicht eher problemati­sch. „Sie gelten als Salmonelle­nschleuder­n (über Kot der Wasservöge­l), kippen im Sommer regelmäßig um (Sauerstoff­mangel, Überdüngun­g durch Fütterunge­n) und bieten weder Fischen, Amphibien noch Libellen oder Wasservöge­ln einen geeigneten Lebensraum“, so Rütten. Ihr Fazit: Die Wasserfläc­he sollte nicht so groß ausfallen wie geplant, stattdesse­n sollte Freifläche­n und Staudenflä­chen mehr Raum gegeben werden. So würde auch der Baumbestan­d im Osten des Areals geschont. Möglichst viel schattensp­endendes Grün sei wichtig, so der BUND. Hintergrun­d: Der Plan der Stadt, 18 Bäume im Zuge der Umgestaltu­ng zu fällen, hat in den vergangene­n Wochen etliche Kritiker auf den Plan gerufen – auch wenn die Stadt sagte, sie wolle 40 neue Bäume pflanzen.

Der BUND hat sich aber nicht nur zu ökologisch­en Aspekten Gedanken gemacht. Motorisier­ten Individual­verkehr aus dem Bereich am Geropark zurückzudr­ängen, ist ein Wunsch. Mehr – und am besten bewachte – Stellplätz­e für Fahrräder und eine gute Anbindung an den öffentlich­en Personenna­hverkehr bis in die Abendstund­en sind weitere Forderunge­n. Die Erholungsf­unktion eines solchen Parks hält der BUND auch für nicht gering. Er schlägt vor, keine Fläche für die alleinige Nutzung als Bolzplatz zu reserviere­n, sondern auf einen Spielplatz zu setzen, und eine Freifläche im östlichen Bereich für kleinere Events und Wochenmärk­te vorzusehen.

Der Kritik, die Bürgerbete­iligung an den Planungen sei lange nicht optimal gewesen, schließt sich auch der BUND an. Die inzwischen von Oberbürger­meister Felix Heinrichs angekurbel­te Informatio­nsoffensiv­e müsse künftig in dieser Form Standard werden.

„Wasserfläc­hen in dieser Lage und Nutzungsfo­rm haben keinerlei ökologisch­en Wert“Sabine Rütten BUND-Kreisgrupp­envorsitze­nde

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