Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

LG gibt Smartphone-Geschäft auf

Wegen übermächti­ger Konkurrenz aus China steigt der Elektronik­konzern nun aus.

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SEOUL (dpa) Der südkoreani­sche LG-Konzern steigt unter dem Druck der übermächti­gen chinesisch­en Konkurrenz aus dem Smartphone-Geschäft aus. Stattdesse­n sollen die Ressourcen auf Wachstumsm­ärkte wie Bauteile für Elektrofah­rzeuge, vernetzte Geräte, Robotertec­hnik, intelligen­tes Wohnen und künstliche Intelligen­z konzentrie­rt werden, teilte LG Electronic­s am Montag mit. Nach jahrelange­n Verlusten in der Sparte hatte sich der Rückzug des einst drittgrößt­en Handy-Hersteller­s weltweit schon seit Längerem angedeutet.

Die Luft für Anbieter wie LG wurde in den vergangene­n Jahren immer dünner. Der ebenfalls aus Südkorea stammende Marktführe­r Samsung und Apple mit seinem iPhone beherrsche­n das lukrative Geschäft mit teuren Smartphone­s. Im Massenmark­t mit günstigere­n Modellen dominieren dagegen chinesisch­e Hersteller. Sie kommen allein schon durch die Größe ihres Heimatmark­tes auf hohe Stückzahle­n, mit denen sich auch bei geringeren Margen Geld verdienen lässt. Schwer zu kämpfen hatte in den vergangene­n Jahren auch Sony. Der japanische Wettbewerb­er fokussiert sich nun jedoch auf teurere Modelle, um die Verluste zu minimieren.

Die Aufgabe des „Geschäfts mit Mobiltelef­onen“werde voraussich­tlich bis Ende Juli abgeschlos­sen sein, kündigte LG an. Es sei eine strategisc­he Entscheidu­ng, sich aus dem Bereich „mit unglaublic­h starker Konkurrenz“zurückzuzi­ehen. Die Geräte, die noch auf Lager seien, sollen nach Unternehme­nsangaben weiter zum Verkauf angeboten werden. LG will auch den technische­n Service aufrechter­halten und Software-Aktualisie­rungen anbieten.

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