Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Demo sieht Bénes als Nachfolger des Topstars Hamsik
Igor Demo ist ein „Fußballgott“. Borussias Fans haben dem früheren Mittelfeldmann aus der Slowakei in seiner Gladbacher Zeit diesen Ehrentitel verliehen, weil er nicht nur viele Tore schoss, sondern weil er immer auch alles gab für „seinen“Klub, über den er heute sagt: „Ich liebe Borussia mehr als meine Frau.“Demo hat die Marke „Fußballgott“angenommen, sogar einen Sekt hat er nun unter diesem Label herstellen lassen.
153 Spiele und 31 Tore hat er von 1999 bis 2005 für Borussia gemacht. Er kam 2016 nochmal zurück nach Gladbach und kümmerte sich um seinen Landsmann Laszlo Bénes, der bei Borussia in Demos Fußstapfen treten will. Demo hält viel von Bénes, den Borussia bis zum Saisonende an den FC Augsburg ausgeliehen hat.
Demo kennt auch die grundlegende Motivation des 23-Jährigen, mit dem er immer noch regelmäßig spricht als väterlicher Freund. „Laci hätte damals auch für Ungarn spielen können. Aber er hat sich für die Slowakei entschieden, weil er mit Marek Hamsik in einem Team spielen wollte“, sagte Demo im Fohlenfutter-Podcast unserer Redaktion. Zweimal hat Bénes schon an Hamsiks Seite gespielt, insgesamt 20 Minuten. Hamsik, der künftig Kollege von Oscar Wendt bei IFK Göteborg sein wird, ist jetzt 33 Jahre alt. Demo traut Bénes zu, in die Fußstapfen des Topstars zu treten. „Laci kann sein Nachfolger in der slowakischen Mannschaft werden. Da ist er genau der Richtige.“
Dass sein Landsmann bei Borussia noch nicht den Durchbruch geschafft hat, hat für Demo Gründe. „Laci hatte auch Pech, er war oft verletzt: entweder in der Sommeroder in der Wintervorbereitung. Das war das Problem“, sagte Demo. „Ich denke schon, dass er es noch schafft bei Borussia. Er hat seinen Vertrag bis 2024 verlängert und wird sich durchsetzen, wenn er zurückkommt. Er macht nicht ganz so viele Tore wie ich, aber er schafft es“, stellte der 45-Jährige klar. Ein neuer Trainer kommt, die Karten werden neu gemischt. „Wir werden sehen, was im Sommer passiert“, sagte Demo.
Demo selbst engagiert sich seit dem 16. März als Mitglied der Führungsriege bei seinem Heimatverein FC Nitra, um diesen sportlich voranzubringen. „Wir wollen in der Liga bleiben, dann sehen wir. Es ist alles noch offen“, sagte Demo. Seinen trockenen Humor hat Demo bis heute nicht verloren. „Der Fußballgott ist jetzt nur noch Fußballschrott“, sagte er im Fohlenfutter-Podcast zum Abschied.
KARSTEN KELLERMANN