Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Herrmann fehlt das persönlich­e Erfolgserl­ebnis

Der 30-Jährige wartet in der Liga noch auf einen Saisontref­fer. Mit einem Tor würde er in einer weiteren Bestenlist­e klettern.

- VON THOMAS GRULKE

Patrick Herrmann mag der langen Nachspielz­eit am vergangene­n Samstag gegen den SC Freiburg zumindest etwas Positives abgewonnen haben. So konnte der 30-Jährige immerhin noch gute fünf Minuten mitspielen, als er in der 90. Minute für Kapitän Lars Stindl auf den Platz kam. Mehr war nicht drin für Borussias Urgestein, das zuletzt generell wenig zum Einsatz gekommen ist.

Seit seinem Startelf-Einsatz im Derby gegen den 1. FC Köln hat Herrmann gerade einmal 22 Spielminut­en gesammelt (ohne Nachspielz­eit gerechnet). Die Partien, in denen er sich vergeblich warmmachte, überwogen gegenüber der Zahl der Einsätze in den vergangene­n beiden Monaten deutlich. Sportlich könnte es also besser laufen für Herrmann, privat wohl kaum. Im Magazin „FohlenEcho“verriet Herrmann jüngst, dass er bald zum zweiten Mal Vater wird, zudem lud er auf eine Baustelle ein: „Flaco“, wie ihn die Teamkolleg­en rufen, baut derzeit ein Haus in Mönchengla­dbach. Der gebürtige Saarländer, bereits im 13. Jahr Borusse, ist längst heimisch geworden am Niederrhei­n und will nicht mehr weg. Natürlich hofft Herrmann, dass er demnächst auch wieder häufiger auf dem Platz steht, er schätzt seine Situation aber auch realistisc­h ein.

„Ich laufe nicht täglich zum Trainer und will Begründung­en hören, wenn ich nicht spiele. Wenn es die anderen gut machen, sollen sie spielen. Ich bin da, wenn ich gebraucht werde, und sei es nur für eine Minute“, sagte Herrmann der „FohlenEcho“-Redaktion. Dabei hatte die Saison gut für ihn begonnen. In der ersten Runde des DFB-Pokals steuerte er die ersten beiden Tore zum souveränen 8:0 gegen den FC Oberneulan­d bei. Und in der Hinrunde hatte er dank der Rotation durch die Dreifachbe­lastung auch noch regelmäßig Startelf-Einsätze. Doch es fehlten die persönlich­en Erfolgserl­ebnisse, mal eine entscheide­nde Aktion. So recht gelang es ihm nicht, Werbung in eigener Sache zu machen.

Herrmann gehört trotzdem zu den Publikumsl­ieblingen, und das nicht nur wegen seiner Vereinstre­ue. 358 Pflichtspi­ele hat er mittlerwei­le für Gladbach bestritten, 55 Tore geschossen. In den Bestenlist­en hat er sich damit bereits weit nach vorne gearbeitet. Er könnte sich in der laufenden Saison auch noch in einer anderen Wertung verbessern. In zehn verschiede­nen Bundesliga­spielzeite­n

hat Herrmann schon für Borussia mindestens ein Tor geschossen. Den Gladbacher Rekord hält Hacki Wimmer, der in jeder seiner zwölf Saisons traf. Ihm folgen Hans-Günter Bruns, Berti Vogts und Christian Hochstätte­r mit elf Spielzeite­n mit Torerfolg. Zu ihnen könnte Herrmann nun aufschließ­en.

„In dieser Saison hätte ich schon das eine oder andere Tor machen müssen. Mir fehlt da einfach noch das Erfolgserl­ebnis. Einfach das Ding mal reinknalle­n und nicht nachdenken“, sagt Herrmann. Sieben Spiele bleiben ihm noch, um die Null in der Saisonbila­nz zu verhindern. Das ist ihm in seiner Karriere erst einmal passiert: in der Saison 2017/18. Und vielleicht würde ein Torerfolg auch dazu beitragen, dass die Zahl der Einsatzmin­uten für Herrmann in Zukunft wieder steigt.

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FOTO: DPA Wartet noch auf sein erstes Saisontor: Patrick Herrmann.

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