Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Gefährliche Hundeköder: Polizei ermittelt in zwei Fällen
SCHMÖLDERPARK (gap) Legt ein Hundehasser regelmäßig im Schmölderpark gefährliche Fleischköder aus? Die Frage kann noch nicht mit Sicherheit beantwortet werden. Doch nun liegen bei der Polizei schon zwei Anzeigen vor. Sie ermittelt Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und wegen gefährlicher Körperverletzung, denn auch ein Kind wurde verletzt.
Am vergangenen Wochenende hatte die Polizei vom ersten bekannten Fall berichtet: Ein Spaziergänger aus Rheydt war am Samstagmorgen mit seiner Tochter und seinem Hund im Schmölderpark unterwegs gewesen, als sein Tier plötzlich mit blutender Schnauze aus einem Gebüsch zurückkehrte. Die siebenjährige Tochter griff dem Hund ins Maul und zog einen Fleischköder mit Rasierklingen heraus. Dabei verletzte sich auch das Mädchen an einer Rasierklinge. Es erlitt Schnittverletzungen an der Hand.
Ein weiterer Hundebesitzer erstattete am Montag Anzeige. Er berichtete bei der Polizei, dass er am 24. März ebenfalls mit seinem Hund in dem Bereich Schmölderpark unterwegs war. Am nächsten Tag soll es dem Hund schlecht gegangen sein. „Aufgrund der Feststellungen beim Tierarzt und dem weiteren Verlauf muss zumindest angenommen werden, dass das Tier ebenfalls einen scharfen Gegenstand verschluckt haben könnte“, teilt Polizeisprecherin Cornelia Weber mit. Der Hund habe sich nicht erholt und sei zwei Tage später gestorben.
„Dass auch hier ein Fleischköder mit Rasierklinge ausgelegt war, ist eine naheliegende Vermutung, der im Rahmen der Ermittlungen weiter auf den Grund gegangen wird“, so Cornelia Weber. Wie der zweite Anzeigenerstatter mitgeteilt habe, sei er im gleichen Bereich mit seinem Hund unterwegs gewesen, wo auch am Samstag der gefährliche Köder gefunden worden war.
Die Polizei und Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungs- und Servicedienstes (KOS) hatten bereits am Samstag den Schmölderpark nach möglichen weiteren Ködern abgesucht. Mitarbeiter der Mags hätten sogar alle Abfalleimer im Park geleert. Doch es seien keine weiteren Köder oder Hinweise darauf gefunden worden, wie die Polizeisprecherin sagte.
Die Polizei Mönchengladbach warnt dennoch eindringlich, bei Spaziergängen im Bereich Schmölderpark ganz besonders auf die Hunde zu achten, da diese Köder aufspüren könnten, die bei der erfolgten Suche vor Ort dem menschlichen Auge vielleicht verborgen blieben. Zumindest ein Fleischköder hatte sehr versteckt in einem Gebüsch gelegen.