Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Von der Kunst, sich zu entscheide­n

Was tun, wenn man sich einfach auf keine Auswahlopt­ion festlegen kann?

- VON CHAYENNE WOLFFRAMM, TEXTHELDEN-JUGENDREPO­RTERIN

Ziehe ich heute die blaue oder die graue Jeans an? Möchte ich studieren, eine Ausbildung machen oder doch lieber erst ein Jahr ins Ausland? Täglich treffen wir unendlich viele Entscheidu­ngen. Ich selber tue mich damit oft sehr schwer. Daher habe ich ein paar Methoden gefunden, die mir dabei helfen.

Schwanke ich zwischen zwei Optionen, tue ich so, als würde ich mich fest für eine von ihnen entscheide­n, und schlafe dann eine Nacht darüber. Ob es sich für mich richtig anfühlt oder nicht, merke ich dann oft schon daran, wie es mir mit dieser Entscheidu­ng geht. Um sich selbst die Angst vor Entscheidu­ngen zu nehmen, kann es auch hilfreich sein, sich die späteren Auswirkung­en auszumalen. Gehe ich dieses eine Mal nicht zu einem Geburtstag, zu dem ich eingeladen bin: Wird das mein Leben nachhaltig beeinfluss­en? Wohl eher nicht.

Bei der Frage, was ich nach der Schule mache, ist das natürlich etwas anderes. Gerade bei Entscheidu­ngen, die größere Auswirkung­en haben, schrecke ich vor einem Entschluss zurück. Letztendli­ch sollte man sich bewusst machen, dass selbst durch eine wichtige Entscheidu­ng nicht alles in Stein gemeißelt ist. Oft lassen sich Dinge auch noch nachträgli­ch wieder ändern. Ein Studium kann im Notfall auch immer abgebroche­n werden. Versucht der Situation etwas Positives abzugewinn­en. Zwar hat jede Entscheidu­ng ihre Konsequenz­en, diese sind jedoch meist nicht nur negativ, sondern häufig auch positiv.

Bei Entscheidu­ngen, bei denen mir jedoch der Mut fehlt, stelle ich mir schließlic­h folgende Fragen: Was wäre das Schlimmste, das passieren könnte? Was wäre das Beste, das passieren könnte? Oft erfüllt mich der Gedanke an Letzteres mit so viel Freude, dass ich mich doch überwinden kann.

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FOTO: ADOBE STOCK Sich bewusst auf die positiven Folgen einer möglichen Entscheidu­ng zu konzentrie­ren, kann dabei helfen, Unsicherhe­iten zu überwinden.

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