Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Von der Kunst, sich zu entscheiden
Was tun, wenn man sich einfach auf keine Auswahloption festlegen kann?
Ziehe ich heute die blaue oder die graue Jeans an? Möchte ich studieren, eine Ausbildung machen oder doch lieber erst ein Jahr ins Ausland? Täglich treffen wir unendlich viele Entscheidungen. Ich selber tue mich damit oft sehr schwer. Daher habe ich ein paar Methoden gefunden, die mir dabei helfen.
Schwanke ich zwischen zwei Optionen, tue ich so, als würde ich mich fest für eine von ihnen entscheiden, und schlafe dann eine Nacht darüber. Ob es sich für mich richtig anfühlt oder nicht, merke ich dann oft schon daran, wie es mir mit dieser Entscheidung geht. Um sich selbst die Angst vor Entscheidungen zu nehmen, kann es auch hilfreich sein, sich die späteren Auswirkungen auszumalen. Gehe ich dieses eine Mal nicht zu einem Geburtstag, zu dem ich eingeladen bin: Wird das mein Leben nachhaltig beeinflussen? Wohl eher nicht.
Bei der Frage, was ich nach der Schule mache, ist das natürlich etwas anderes. Gerade bei Entscheidungen, die größere Auswirkungen haben, schrecke ich vor einem Entschluss zurück. Letztendlich sollte man sich bewusst machen, dass selbst durch eine wichtige Entscheidung nicht alles in Stein gemeißelt ist. Oft lassen sich Dinge auch noch nachträglich wieder ändern. Ein Studium kann im Notfall auch immer abgebrochen werden. Versucht der Situation etwas Positives abzugewinnen. Zwar hat jede Entscheidung ihre Konsequenzen, diese sind jedoch meist nicht nur negativ, sondern häufig auch positiv.
Bei Entscheidungen, bei denen mir jedoch der Mut fehlt, stelle ich mir schließlich folgende Fragen: Was wäre das Schlimmste, das passieren könnte? Was wäre das Beste, das passieren könnte? Oft erfüllt mich der Gedanke an Letzteres mit so viel Freude, dass ich mich doch überwinden kann.