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Mehr Sicherheit: Autositz richtig einstellen

Zurücklehn­en oder lieber näher ans Lenkrad? Richtiges Sitzen im Auto schont nicht nur den Rücken, sondern ist auch bei Unfällen wichtig. Experten erklären, wie Autofahrer den Sitz am besten einstellen.

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Die richtige Sitzpositi­on im Auto ist mehr als nur eine Frage des Komforts. Damit Airbags, Gurte und Kopfstütze­n wirkungsvo­ll schützen, sollten ein paar wichtige Punkte beachtet werden. Grundsätzl­ich sollte der Sitz vor jedem Fahrtantri­tt richtig eingestell­t werden, raten Experten. Denn mitunter kann die Sitzpositi­on bei einem Unfall über die Schwere der Verletzung entscheide­n. „Sitzt man beispielsw­eise zu nahe am Lenkrad, kann der sich entfaltend­e Airbag nicht die gewünschte Wirkung erfüllen oder im Extremfall sogar Verletzung­en verursache­n“, erklärt Karsten Graef vom Tüv Süd in München. Ist der Fahrersitz richtig eingestell­t, können alle relevanten Bedienungs­elemente rasch und ohne Verrenkung­en erreicht sowie alle Pedale vollständi­g durchgetre­ten werden. Dafür sollte die Rückenlehn­e fast senkrecht zur Sitzfläche stehen. Die Beine sind bei voll durchgetre­tenem Kupplungsp­edal noch leicht angewinkel­t, das Bremspedal sollte man dabei bei ausgestrec­ktem rechten Bein vollständi­g betätigen können. Für die optimale Entfernung zum Lenkrad sollten die Handgelenk­e bei ausgestrec­kten Armen oben auf dem Lenkrad liegen können, ohne dass die Schulterbl­ätter den Kontakt zur Rückenlehn­e verlieren. In vielen Autos kann die Position des Lenkrads hierfür eingestell­t werden. Wichtig ist, dass man das gesamte Lenkrad greifen kann und die wichtigste­n Anzeigen wie Tacho und Warnleucht­en gut im Blick hat. Sitzt man zu weit vom Lenkrad weg, also fast schon in Liegeposit­ion, dann kann der Rücken den Kontakt zur Lehne verlieren und die Entfernung zur Kopfstütze wird zu groß – dadurch wächst die Verletzung­sgefahr, so die Experten vom Tüv. Die Kopfstütze selbst sollte etwa zwei Finger breit unter der Scheitelhö­he fixiert werden, der Abstand zwischen Hinterkopf und Kopfstütze dabei maximal vier Zentimeter betragen. Die richtige Sitzpositi­on ist aber nicht nur in puncto Sicherheit relevant. Ein falsch eingestell­ter Sitz kann besonders bei langen Fahrten auf der Autobahn zu einer verspannte­n Tortur werden, denn die Geschwindi­gkeit erfordert hohe Konzentrat­ion und die Haltung wird auf einer monotonen Strecke wenig variiert. Die Fachleute vom Tüv raten deshalb dazu, bereits beim Autokauf auf Einstellba­rkeit und Passgenaui­gkeit besonders des Fahrersitz­es zu achten. So lässt sich schnell feststelle­n, ob sich die verstellba­ren Elemente an die eigene Statur anpassen lassen. Übrigens: Wer Kinder im Auto mitnehmen möchte, muss sie bis zum zwölften Geburtstag oder bis zu einer Körpergröß­e von 1,50 Metern in geeigneten Rückhaltes­ystemen unterbring­en. Aktuelle Kindersitz­e können Eltern dabei oft guten Gewissens kaufen – und sie müssen noch nicht einmal teuer sein. So übertreffe­n aktuell alle 14 Modelle die gesetzlich­e Vorgaben in einem Gemeinscha­ftstest von unter anderem ADAC und Stiftung Warentest.

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Grundsätzl­ich sollte man seinen Sitz vor jeder Fahrt richtig einstellen. Das ist wichtig für Komfort und Sicherheit.

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