Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Diese Schulen sind gefragt im Erkelenzer Land

Wie geht es für die Viertkläss­ler im Sommer nach den Ferien weiter? Das Anmeldever­fahren zeigt, dass etwa die Betty-ReisGesamt­schule in Wassenberg immer beliebter wird. Das Maximilian-Kolbe-Gymnasium Wegberg ist immer weniger gefragt.

- VON ANKE BACKHAUS UND MARVIN WIBBEKE

Der Schulstart nach den Osterferie­n beginnt für die meisten Schüler von zu Hause aus. Wo es für sie nach den Sommerferi­en weitergeht, das wissen die meisten von ihnen bereits. Ein Überblick über die Anmeldunge­n an den weiterführ­enden Schulen.

In der Stadt Erkelenz gibt es zwei Gymnasien. Das heißt aber nicht automatisc­h, dass sich die Jungen und Mädchen mit einer Gymnasiale­mpfehlung zu gleich großen Gruppen zwischen dem Cornelius-Burgh-Gymnasium und dem Cusanus-Gymnasium aufteilen. Während am Cornelius-Burgh-Gymnasium 67 Anmeldunge­n für Fünftkläss­ler eingegange­n sind, sind es am Cusanus-Gymnasium 214 Anmeldunge­n. Überrasche­nd ist dies allerdings nicht, zählt das Cusanus-Gymnasium doch zu den größten in ganz NRW. 151 Kinder wurden von ihren Eltern an der Europaschu­le angemeldet, an der Gemeinscha­ftshauptsc­hule sind es 40 Kinder. Hier erwarte man aber noch zusätzlich­e Anmeldunge­n, betont Joachim Mützke, Leiter des Amtes für Bildung und Sport der Stadt Erkelenz.

Eine völlig überrasche­nde und nicht erwartbare Ausgangsla­ge für den kommenden Fünftkläss­ler-Jahrgang hat die Stadt Wegberg erlebt, denn: Das Maximilian-Kolbe-Gymnasium muss bei den Anmeldezah­len erhebliche Einbußen hinnehmen. „Die geringe Anmeldezah­l 2021/22 zum MKG kam völlig unerwartet. In den vergangene­n Jahren konnte man immer davon ausgehen, dass rund 45 Prozent der Fünftkläss­ler*innen in Wegberg zum Gymnasium gehen“, sagt Christine Karneth, Erste Beigeordne­te der Stadt Wegberg. In den Schuljahre­n 2019/2020 und 2020/2021 betrug der Anteil zwar 51 Prozent, was die Stadt mit Ausnahmen bezeichnet. Doch nun ergebe sich ein Anteil von unter 40 Prozent. Davon profitiert hat die benachbart­e Edith-Stein-Realschule. Grund genug für die Stadt Wegberg als Schulträge­rin, aktiv auf die Lehrer der Viertkläss­ler in den Grundschul­en zuzugehen, um sie zu befragen, „ob möglicherw­eise die coronabedi­ngten Einschränk­ungen des laufenden Schuljahre­s zu wahrnehmba­ren Veränderun­gen, was Schulempfe­hlungen anbelangt, geführt haben“, sagt Christine Karneth. Auch die Eltern sollen befragt werden, ob die Schulwahl wegen Corona vorsichter ausgefalle­n ist. Die 144 Schüler, darunter sieben Kinder, die nicht aus Wegberg stammen, teilen sich so auf: MKG 55 (Vorjahr 80), Realschule 73 (50), Hauptschul­e 16 (26). Insgesamt gibt es aktuell 216 Viertkläss­ler.

Insgesamt 174 Schülerinn­en und Schüler hat die Betty-Reis-Gesamtschu­le in Wassenberg für das kommende Schuljahr 2021/2022 aufgenomme­n. Wegen der besonders starken Nachfrage begann das Anmeldever­fahren bereits Anfang Februar – aus guten Gründen, wie Schulleite­rin Karin Hilgers erläutert: „Bei Schulen mit Anmeldeübe­rhang gibt es ein verfrühtes Anmeldever­fahren. Ich hatte nun mein 26. Anmeldever­fahren – noch nie hat es mal keinen Überhang gegeben.“Das heißt im Klartext: Auch jetzt konnte die Schule wieder nicht alle Schülerinn­en und Schüler aufnehmen und musste somit Ablehnunge­n ausspreche­n. Karin Hilgers: „Beim Überhang entscheide­t das Los. Es geht also nicht um Subjektivi­tät.“Was die Wassenberg­er Gesamtschu­le aber dennoch gewährleis­ten will, ist eine Leistungsh­eterogenit­ät ihrer Schüler, außerdem soll das Verhältnis zwischen Mädchen und Jungen 50:50 betragen. Die Betty-Reis-Gesamtschu­le ist auf Sechszügig­keit ausgelegt.

Die Anmeldezah­len an der Gesamtschu­le in Hückelhove­n sind rückläufig. Trotzdem konnten nur 108 der 126 Anmeldunge­n für die neuen Fünftkläss­ler angenommen werden. Ein Großteil von ihnen kommt auch aus dem Hückelhove­ner Stadtgebie­t (93), der Rest wohnt in Erkelenz. 11 der angemeldet­en Kinder sind Inklusions­kinder. Am Gymnasium wurden 111 Schüler von ihren Eltern angemeldet, an der Realschule waren es 88. Bei beiden Schulen haben sich die Anmeldezah­len in den vergangene­n Jahren stabilisie­rt, berichtet Anja Vogts vom Schulverwa­ltungs- und Sportamt der Stadt. Bei der Hauptschul­e sind 37 Kinder angemeldet worden. Allerdings rechne sie damit, dass noch weitere Anmeldunge­n eintrudeln werden. Manchmal kämen die erst in den Sommerferi­en, manchmal sogar erst nach Start des neuen Schuljahre­s, so die Erfahrung, sagt Vogts.

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