Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Bayern-Sieg in Paris reicht nicht

Die Müncher scheitern im Viertelfin­ale der Champions League.

- VON KLAUS BERGMANN UND WOLFGANG MÜLLER Navas - Dagba, Pereira, P. Kimpembe, Diallo (59. Bakker) - Gueye, Paredes - di Maria (88. Herrera), Neymar, Draxler (73. Kean) - Mbappe. Neuer - Pavard, Boateng, Lucas Hernández, Davies (71. Musiala) - Kimmich, Alaba

PARIS (dpa) Traurige Gewinner statt strahlende Glücksritt­er: Bayern Münchens Champions sind trotz eines Comeback-Sieges gegen Paris Saint-Germain von Europas Fußball-Thron gestürzt. Das Tor von Eric Maxim Choupo-Moting (40. Minute) zum 1:0 (1:0) reichte am Dienstagab­end nach der 2:3-Heimnieder­lage wegen der Auswärtsto­rregel nicht zum Halbfinale­inzug. Beide Teams tauschten in einem aufregende­n und verrückten Viertelfin­al-Rückspiel komplett die Rollen aus der ersten Partie. Das Team von Trainer Hansi Flick profitiert­e diesmal vom Chancenwuc­her der Gäste. Das nötige zweite Tor aber glückte nicht.

Anders als bei Bayerns 1:0 im Finale 2020 jubelte diesmal PSG: Zur tragischen Figur eines rasanten Fußballabe­nds wäre dabei fast der brasiliani­sche Weltstar Neymar geworden. Der teuerste Kicker der Welt spielte groß auf – und ließ sein Team doch leiden. Allein beim Stand von 0:0 verzweifel­te Neymar innerhalb kürzester Zeit gleich viermal am stark haltenden Manuel Neuer sowie Latte und Pfosten.

Im spektakulä­rsten Spiel der Saison steckten die Bayern auch die Ausfälle von Topspieler­n wie Robert Lewandowsk­i, Serge Gnabry, Niklas Süle und Leon Goretzka mit großer Moral weg. Zwar starteten sie engagiert und offensivfr­eudig, rannten aber nicht kopflos an. Beiden Teams waren enorme Anspannung und Konzentrat­ion anzumerken. Die ersten brenzligen Strafraum-Situatione­n ereigneten sich jedoch vor Manuel Neuer. Der im Hinspiel überragend­e Kylian Mbappé drang in den Strafraum ein, der Ball kam zu Neymar - doch der Brasiliane­r scheiterte am Münchner Nationalke­eper (9.).

Zuvor hatte Mbappé aus spitzem Winkel verzogen (3.). Nachdem Sané (26.) und Joshua Kimmich (27.) aus der Distanz das PSG-Tor verpasst hatten, entwickelt­e sich anschließe­nd das „Riesen-Spiel“, das Thomas Müller prophezeit hatte. Nachdem PSG bei einem halben Dutzend

Torchancen erfolglos geblieben war, schlugen die Münchner eiskalt zu. Müller spielte auf David Alaba. Den Schuss des Österreich­ers konnte Paris-Schlussman­n Keylor Navas noch abwehren, doch gegen Choupo-Motings Kopfball aus kurzer Distanz war der 34-Jährige aus Costa Rica chancenlos. In der Dramaturgi­e der ersten Hälfte baute sich mit jeder Minute ein Spannungsb­ogen auf, der sich in den Chancen der Pariser und im Tor der Münchner entlud. Intensität und Tempo ließen auch nach dem Wechsel nicht nach. Nach einer starken Aktion von Angel di Maria schien Neuer geschlagen, aber Neymar rutschte vor dem leeren Tor am Ball vorbei (53.). In der 78. Minute traf dann Mbappé - stand aber beim vermeintli­chen 1:1 im Abseits. Die Münchner dominierte­n die Schlusspha­se - wurden am Ende aber nicht mehr mit einem weiteren Tor belohnt.

Paris:

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FOTO: FRANCOIS MORI/dpa Choupo-Moting erzielt die Münchner 1:0-Führung.

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