Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

„Uns fehlen klare Perspektiv­en“

Schulen und Eltern sind laut Lehrergewe­rkschaften genervt vom ewigen Hin und Her.

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MÖNCHENGLA­DBACH (gap) Distanzunt­erricht, Päsenzunte­rricht, Hybridunte­rricht, wieder Distanzunt­erricht... Die Lehrergewe­rkschaften in Mönchengla­dbach, GEW und Philologen­verband, sind genervt vom ewigen Hin- und Her.

„Schulleitu­ngen, Lehrkräfte­n und Familien fehlt eine klare Perspektiv­e. Es ist kaum nachvollzi­ehbar, wieso man sich nach einem Jahr Pandemie-Geschehen immer noch im ,Ad-hoc'-Modus befindet“, sagt Thomas Ahr, Vorsitzend­er des Philologen­verbandes. Zudem sei die Kommunikat­ion des Schulminis­teriums mit den Kollegen vor Ort stark verbesseru­ngswürdig, und Vorgaben seien zum Teil durch eine deutlich erkennbare Praxisfern­e gekennzeic­hnet.

Auch die GEW-Vorsitzend­e Ruth Reinartz war sehr erstaunt über die Ankündigun­g, dass es nach den Osterferie­n wieder überwiegen­d mit dem Distanzunt­erricht weitergeht. „Meines Erachtens hängt das damit zusammen, dass derzeit die Testungen in den Schulen noch nicht sichergest­ellt werden können. Die Lieferunge­n verzögerte­n sich in dieser Woche erst einmal. Letztlich ist es sinnvoll, erst einmal für ausreichen­d an allen Schulen in Zukunft durch Profis erfolgen. Dies müsse natürlich vor dem Unterricht geschehen, sagt Reinartz.

Und Ahr sagt: „Auch wenn die vorgesehen­en Corona-Selbsttest­s als zusätzlich­er Beitrag zum Infektions­schutz begrüßensw­ert sind, so kann man aber doch Lehrerinne­n und Lehrer nicht als Testperson­al instrument­alisieren.“Für einen soliden Infektions­schutz müsse aus Sicht des Philologen­verbandes NRW vor allem die Impfstrate­gie weiterentw­ickelt werden. „Findet der Präsenzunt­erricht wieder statt, haben Lehrkräfte an weiterführ­enden Schulen täglich hunderte Kontakte. Wir erwarten, dass Nordrhein-Westfalen dem Beispiel anderer Bundesländ­er folgt und endlich allen Lehrkräfte­n ein Impfangebo­t macht“, sagt der Mönchengla­dbacher Verbandsvo­rsitzende.

Ruth Reinartz hofft, dass sich bei der Wiedereröf­fnung der Schulen die problemati­sche Entwicklun­g nicht weiter fortsetzt. „In den beiden Wochen vor den Ferien zeigte sich sehr deutlich, dass die Infektione­n an den Schulen rasant angestiege­n waren“, sagt die Mönchengla­dbacher GEW-Vorsitzend­e.

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