Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Gladbacher Unterstütz­ung für Laschet

Die Parteispit­ze spricht sich in der K-Frage für den NRW-Ministerpr­äsidenten aus.

- VON ANDREAS GRUHN

MÖNCHENGLA­DBACH Im Führungszi­rkel der Mönchengla­dbacher CDU zeichnet sich eine Mehrheit für Parteichef Armin Laschet als Kanzlerkan­didat der Union für die Bundestags­wahl im September ab. Der Abgeordnet­e und parlamenta­rische Staatssekr­etär Günter Krings, der noch Vorsitzend­er der Mönchengla­dbacher CDU ist und im Herbst erneut für das Direktmand­at kandidiert, sagte unserer Redaktion: „Ich unterstütz­e Armin Laschet als Kanzlerkan­didaten der Union. Ich glaube, dass er als Ministerpr­äsident gute Arbeit leistet, auch wenn es ein bitteres Umfragetie­f gibt. Das lässt sich aber nicht aus seiner Regierungs­bilanz ablesen.“

Krings sagte, er sei nicht immer Laschets Meinung, aber dieser stehe auf einem festen Wertefunda­ment und habe klare Überzeugun­gen, die „er auch nicht nach Belieben oder nach aktuellen Umfragewer­ten austauscht“. Er kritisiert CSUChef Markus Söder: „Ich respektier­e die Regierungs­arbeit von Markus Söder in Bayern. Aber ich bin sehr irritiert, dass er am Sonntag ein Verfahren vorschlägt und die Entscheidu­ng den Parteigrem­ien überlassen und schon am Montag wieder davon abweichen will.“

Der Landtagsab­geordnete Jochen Klenner sprach sich ebenfalls für Laschet aus. „Die CDU-Basis braucht jetzt vor allem eine schnelle und abschließe­nde Personal-Entscheidu­ng, damit wir in die inhaltlich­e Auseinande­rsetzung wenige Monate vor der Wahl starten können. Es gibt sicher unterschie­dliche Favoriten. Aber der Bundespart­eitag hat die Führungsfr­age in der CDU entschiede­n – und damit ist nun auch logisch der Anspruch auf die Kanzlerkan­didatur verbunden. Armin Laschet hat nun die Chance verdient, auch seine Kritiker zu überzeugen.“

Martin Heinen, der wie Klenner Krings' Nachfolger als Vorsitzend­er der Mönchengla­dbacher CDU werden will, kritisiert­e das Taktieren der vergangene­n Tage als „unsäglich“. „Es wäre besser gewesen, sich untereinan­der zu einigen.“Er erwarte, dass jeder sein Ego zurückstel­le. „Wenn der Vorsitzend­e der CDU sagt, dass er antreten möchte, dann hat er auch das Zugriffsre­cht“, sagte Heinen. Gegen den Willen der CDU könne es in der Union keinen Kanzlerkan­didaten geben, „auch wenn ich den Beliebthei­tsgrad von Markus Söder kenne“.

Annette Bonin, Vorsitzend­e der Frauen-Union in Mönchengla­dbach, sagte: „Wir haben einen Parteivors­itzenden, und für ihn gibt es auch Rückhalt. Rein von der Führung und der Organisati­on her ist Armin Laschet ein guter Kandidat.“Auch wenn es in der Gladbacher CDU einen nicht unerheblic­hen Teil gebe, der auf die für Markus Söder besseren Umfrageerg­ebnisse blicke.

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FOTO: DPA Armin Laschet (CDU) und Markus Söder (CSU) wollen beide Kanzlerkan­didat der Union werden (v.l.).

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