Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Das bedeutet die Testpflicht für Firmen
Eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes soll mehr Einheitlichkeit in der Pandemiebekämpfung bringen. Ein Punkt: Die Testpflicht.
ERKELENZER LAND Der Plan der Bundesregierung, Unternehmen dazu zu verpflichten, ihren Präsenzbeschäftigten mindestens einmal pro Woche einen Corona-Test anzubieten, stößt im Erkelenzer Land auf gemischte Gefühle. Während viele große Arbeitgeber das sowieso schon machen, fühlen sich kleinere Betriebe überfordert.
„Eigentlich kommt diese Entscheidung vier Wochen zu spät“, sagt Frank Drewling, Niederlassungsleiter des Haushaltswarenherstellers Wenko-Wenselaar in Hückelhoven. Am 17. März hatte das Unternehmen alle Mitarbeiter mit einem Schnelltest versorgt, seitdem werden die Angestellten ein Mal in der Woche getestet. „Für uns ändert sich da also kaum etwas“, sagt er. In der Belegschaft sei das Angebot gut angenommen worden, es funktioniere gut, ergänzt Drewling.
Gut 200 Mitarbeiter arbeiten am Standort in Hückelhoven im Zweischichtbetrieb. Da die Niederlassung in Hückelhoven ein Logistikzentrum ist, ist auch die physische Anwesenheit der meisten Mitarbeiter notwendig. In der Administration habe man da, wo es möglich ist, die Mitarbeiter ohnehin im Homeoffice. Zwischen 2000 und 3000 Tests hat Wenko für seine Miarbeiter in Hückelhoven angeschafft, man werde die Testung ohnehin beibehalten in den kommenden Monaten, betont Drewling. „Und wenn dann auch Betriebsärzte impfen dürfen, werden wir das auch sofort machen“, sagt er.
Die beiden Paketdienstleister DPD und Hermes haben in Hückelhoven ebenfalls ein Logostikzentrum. Den Kollegen, die vor Ort arbeiten, werden ohnehin in beiden Unternehmen bereits zwei Corona-Selbsttests pro Woche angeboten. „Wir haben bisher die Erfahrung gemacht, dass diese sehr gut angenommen werden“, sagt Sebastian
Kaltofen, Sprecher von Hermes.
Da aufgrund der Pandemie viele Verbraucher Produkte über das Internet bestellen, haben die Mitarbeiter in den Logistikzentren dementsprechend viel zu tun. „Jeder, der nicht unbedingt vor Ort benötigt ist, arbeitet von zu Hause aus. Dies gilt für Hückelhoven und ganz Deutschland“, sagt Jana Korsmeier, Sprecherin von DPD.
In Erkelenz zählen die Volksbank und die Sparkasse zu den größten Arbeitgebern in der Innenstadt. Für beide ändert sich durch die neuen Regeln allerdings nicht viel, denn die Banken setzen bereits seit mehreren Wochen auf Selbsttests auf freiwilliger Basis. Sven Frauenkron aus dem Volksbank-Vorstandsstab sagt: „Wir stellen allen Mitarbeitern jede Woche einen Test kostenlos zur Verfügung. Die neue Pflicht unterstreicht also nur das, was wir sowieso schon machen.“
Bei der Volksbank gilt bereits: Wer derzeit in einer Geschäftsstelle arbeitet, muss sich testen lassen, für Mitarbeiter im Homeoffice gibt es ein freiwilliges Angebot. Ähnlich läuft es in der Sparkasse, seit Ende
März gibt es dort ein wöchentliches Schnelltest-Angebot, das von den Kollegen auch rege genutzt wird, wie Sprecher Thomas Aymans sagt. Die Volksbank denkt zudem über eine Kooperation mit Apotheken nach, die dann beispielsweise einmal pro Woche Tests bei den Mitarbeitern vor Ort durchführen würden.
Gänzlich andere Voraussetzungen haben allerdings viele kleinere Arbeitgeber in der Region. Zu denen zählt auch S+M Schaltgeräte in Erkelenz mit knapp 35 Mitarbeitern, das schwerpunktmäßig Service für Automatenbezahlsysteme anbietet, etwa an Getränkeautomaten. Für S+M würde der Kauf von regelmäßigen