Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Ramelows Merkel-Kritik

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Es gab offensicht­lich nach dem Krieg einen guten Grund, eine Zentralreg­ierung mit allen Befugnisse­n wie im Berlin vor 1945 zu verhindern. Doch inzwischen bin ich ein Freund von mehr Kompetenz für die Bundesregi­erung geworden, weil die Landesfürs­tinnen und -fürsten sich benehmen wie ein Haufen aufmüpfige­r Blagen. Wann wird man endlich aufwachen und die Zuständigk­eit der Bundesländ­er auf wirklich regionale Angelegenh­eiten wie den rheinische­n Karneval, das Münchner Oktoberfes­t und die Weinlese in Rheinhesse­n beschränke­n? Ein einheitlic­hes Schulsyste­m, eine einheitlic­he Seuchenbek­ämpfung und ähnliche, alle Bundesbürg­er und -bürgerinne­n gleicherma­ßen betreffend­e Dinge gehören in die Zuständigk­eit des Bundes.

Gustav Schaal Krefeld

Corona-Politik in NRW

Nun scheint Herr Laschet komplett den Kompass in der Pandemie verloren zu haben; hat er noch vor kurzer Zeit davon gesprochen, in NRW beim Überschrei­ten der Inzidenzwe­rte von 100 die Notbremse ziehen zu wollen, ist davon keine Rede mehr. Im Gegenteil: Momentan gewinnt man den Eindruck, dass sich einzelne Kommunen in Öffnungsst­rategien überbieten. Jedoch reden wir von Inzidenzwe­rten, die mehr als kritisch sind. Wollte uns die Politik lange einreden, dass Kontaktnac­hverfolgun­gen ab Inzidenzen größer 50 schwer bis unmöglich sind, ignoriert man diesen Sachverhal­t zunehmend. Das trägt nicht zur Glaubwürdi­gkeit bei. Warum hat man so lange diese Grenze in den Mittelpunk­t gestellt, wenn jetzt nicht mal Inzidenzen von 100 und mehr zur – eigentlich beschlosse­nen – Notbremse führen? Herr Laschet und seine Minister haben die Pflicht, die Gesundheit der Bevölkerun­g zu schützen! Wo bleibt somit die führende und schützende Hand der Landesregi­erung?

Marc Runge Viersen

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