Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Borussia und Eintracht haben Standard-Stärken
Kostproben ihres Könnens haben Borussia und Eintracht Frankfurt an den vergangenen Spieltagen einige gegeben. Man denke bei Gladbach nur an Marcus Thurams 2:1 gegen Freiburg. Oder an die Eintracht-Tore durch André Silva und Filip Kostic gegen Union Berlin. Beide Mannschaften, die am Samstag, 15.30 Uhr, im Borussia-Park aufeinandertreffen, stehen für schnellen, attraktiven und technisch hochwertigen Offensivfußball. Allerdings: Beide Teams wissen auch etwas mit ruhenden Bällen anzufangen. Borussia und die Eintracht sind nach Standards mit je 20 Treffern gar die torgefährlichsten Mannschaften der Liga. Bei dem durchaus zu erhoffenden Offensivspektakel im Borussia-Park können also auch die Standardsituationen entscheidend sein.
Borussia hat dabei einen prozentual höheren Anteil an Standardtoren im Verhältnis zur Trefferzahl insgesamt (41,7 Prozent) als die Eintracht (33,9). Und die Gladbacher treffen so häufig vom Elfmeterpunkt wie keine andere Mannschaft: Zehn Strafstöße bekamen sie in der Liga bereits zugesprochen, neun wurden verwandelt. Doch auch die Eintracht war siebenmal vom Punkt erfolgreich. Beide Teams verstehen es also, gefährlich in den Strafraum einzudringen.
Doch auch bei Ecken und Freistößen des Gegners wird für beide Teams höchste Vorsicht geboten sein. Gladbach hatte zuletzt beim 3:0 auf Schalke mal wieder ein Erfolgserlebnis, als Stefan Lainer nach einer Ecke traf. Ansonsten gibt es seit dem 4:2-Erfolg zum Rückrundenauftakt gegen Borussia Dortmund (mit drei Standardtoren) Nachholbedarf bei Borussia. Dass sie es kann, hat sie zuvor oft bewiesen, was sechs Tore nach Ecken und fünf nach Freistößen belegen. Ein wichtiger Faktor ist dabei Jonas Hofmann, von seinen Hereingaben profitierten neben Lainer schon Matthias Ginter, Nico Elvedi und Marcus Thuram.
Auch Frankfurt (sechs Tore nach Freistößen, vier nach Ecken) hat im Ex-Borussen Martin Hinteregger, im Frühjahr 2016 für Gladbach aktiv, einen Standard-Experten, allerdings nicht als Vorlagengeber, sondern als Vollstrecker. In dieser Saison kommt der Österreicher zwar erst auf ein Saisontor, im vergangenen Jahr war er aber mit acht Treffern torgefährlichster Abwehrspieler der Liga – und am liebsten nach einem Eckball per Kopf zur Stelle.
Fazit: Es könnte ein standardorietiertes Offensivspektakel geben.