Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Eigentum verpflicht­et

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Die Botschaft ist klar. In Düsseldorf ist das Wohnraum-Angebot knapp und die Nachfrage ungebroche­n hoch. Aber in Bezug auf rar gesäte Baulücken gibt es auch gute Nachrichte­n. Mehr als 2500 neue Wohnungen könnten mitten in der Landeshaup­tstadt entstehen. Zwei große Areale warten förmlich darauf, dass sie endlich bebaut werden: das Glashütten Areal in Gerresheim und das Grand Central in der Innenstadt. Es tut sich aber nichts. Kein Spatenstic­h, stattdesse­n wechselnde Eigentumsv­erhältniss­e. Was passiert? Der ursprüngli­che Projektent­wickler bebaut das Grundstück nicht selber, sondern verkauft es inklusive Baurecht an den nächsten weiter.

Das Land kassiert für jeden Deal die volle Grunderwer­bsteuer. Das heißt bis zu drei mal 6,5 Prozent auf den Kaufpreis. Von dieser Seite ist also keine Hilfe zu erwarten. Und inzwischen steigen die Preise für den begehrten, weil knappen Wohnraum immer weiter. Da muss Einhalt geboten werden. Eine Bauverpfli­chtung innerhalb eines vernünftig­en Zeitraums ist also dringend gefragt. Die Stadt Düsseldorf hat das Problem derweil erkannt und wird reagieren. Denn auch in Pandemieze­iten sind Immobilien in Düsseldorf stark begehrt. Und es ist damit zu rechnen, dass diese Nachfrage nochmals steigt, wenn das Wirtschaft­sleben wieder volle Fahrt aufnimmt. Dafür benötigt man dann aber auch ein Angebot in ausreichen­der Menge. Künstliche Verzögerun­gen und Weiterverk­äufe müssen also unterbunde­n werden!

Thomas Schüttken

Der Autor ist Geschäftsf­ührer der Böcker-Wohnimmobi­lien GmbH.

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