Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Mit zehn Tipps in den Autofrühling
Auch wenn es nachts mitunter noch kühl ist, können Autofahrer ihren Wagen langsam, aber sicher auf die warme Jahreszeit vorbereiten
Der Frühling ist da. Autos und ihre Fahrer sollten darauf vorbereitet sein. Wenn das noch nicht der Fall ist, haben Verkehrsexperten Tipps:
Komplettwäsche
Der Winterschmutz muss weg. „Streusalz hat dem Auto erheblich zugesetzt, das muss jetzt runter“, sagt Sören Heinze vom Auto Club Europa (ACE). Mit einer Fahrt durch die Waschanlage ist es nicht getan. Vor der Waschstraße sollte das Auto mit einem Hochdruckreiniger oberflächlich gereinigt werden. Das verhindert unschöne Kratzer, die durch Salz- und Dreckreste durch die Bürsten entstehen könnten. „Kleinere Kratzer können mit einer Grundierung und einem Lackstift aus dem Autozubehör bearbeitet werden. Den Unterboden sollte sich ein Fachmann beim Werkstattbesuch ansehen“, empfiehlt Gerrit Reichel vom ACV Autoclub Verkehr.
Putzen und entrümpeln
Wärmere Tage sind eine gute Gelegenheit, alle Türen aufzumachen, den Wagen ordentlich zu lüften und die Winterutensilien zu entfernen. Der ADAC rät, auch die Glasflächen gründlich von innen zu reinigen, damit der winterliche Schmutzfilm auf der Windschutzscheibe entfernt wird und nicht blenden kann.
Reifen wechseln
Die Regel von O bis O, also von Oktober bis Ostern, gilt als grobe Orientierung für den Reifenwechsel. Und Ostern ist schon vorbei. Grundsätzlich sollte es nachts aber dauerhaft keinen Frost mehr geben, bevor es Sommerreifen gibt.
Innenraumfilter
Das Frühjahr ist der richtige Zeitpunkt, um den Innenraumfilter zu wechseln. Wenn die ersten Blütenpollen fliegen, sind vor allem Allergiker auf einen funktionierenden Filter angewiesen.
Nicht jede Sonnenbrille hilft
Zu den Klassikern im Frühjahr zählt die tief stehende Sonne. Die kann Autofahrer blenden und zur Gefahr im Straßenverkehr werden. Hier kann eine gute Sonnenbrille helfen. Gut geeignet sind laut Reichel braune oder graue Gläser mit 65 bis 75 Prozent Tönung. Von einer noch stärkeren Tönung rät Reichel ab, da sehr dunkle Gläser zu viel Licht schluckten.
Nicht müde werden
Die Wochen nach der Zeitumstellung sind für Autofahrer gefährlich. Das Unfallrisiko sei dann um acht Prozent höher, so der Tüv Nord. Fehlender Schlaf verringere offensichtlich die Konzentrationsfähigkeit und das Reaktionsvermögen.
Hinzu kommt die allgemeine Frühjahrsmüdigkeit. Speziell im April sei es sinnvoll, den Kreislauf morgens besonders gut in Schwung zu bringen und bei längeren Fahrten regelmäßige Pausen an der frischen Luft zu machen. Am besten mit etwas Bewegung.
Achtung Schlaglöcher
Wenn Wasser in Fahrbahnrisse dringt und im Winter gefriert, entstehen schnell Schlaglöcher. „Für den verkehrssicheren Zustand von Straßen und Wegen sind entweder der Bund oder die Kommunen zuständig, also Städte und Gemeinden“, sagt Heinze. Gibt es keine Warnschilder, die auf eine beschädigte Fahrbahn hinweisen, kann der Autofahrer Schadenersatz von der Kommune verlangen, wenn sein Fahrzeug durch ein Schlagloch beschädigt wurde. „Die Beweislast liegt aber beim Geschädigten, also beim Autofahrer“, so Heinze. Ansonsten trägt die Vollkaskoversicherung den Schlagloch-Schaden.
Achtung Wildwechsel
Besonders unfallträchtig ist laut Deutschem Jagdverband (DJV) die Zeit zwischen sechs und acht Uhr im April und im Mai. Auf Straßen entlang der Wald-Feld-Kante oder durch den Wald hindurch ist besondere Vorsicht geboten. Hier sollten Autofahrer vorsorglich die Geschwindigkeit drosseln.
Flüssigkeiten checken
Ein Blick unter die Haube gehört zur Standardpflege im Frühjahr. Neben Motoröl und Kühlwasser gilt es auch, die Scheibenwaschanlage zu kontrollieren. Ein Zusatz für den Sommer ist eine gute Wahl. Denn gegen Insektenrückstände etwa sind Wintermittel so gut wie chancenlos.
Vorsicht mit oben ohne
Auch Cabrios und Oldtimer werden im Frühjahr gerne aus dem Winterschlaf geholt. Der ACV rät hier erst einmal zu einer behutsamen Handwäsche als Pflegeprogramm. „Bei altem Lack, Gummidichtungen und Cabrio-Stoffdächern sollte man vorsichtig sein mit dem Hochdruckstrahler“, sagt Gerrit Reichel.