Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Peter Hornik wünscht sich die klimaneutrale Stadt
In der Corona-Pandemie gibt es nicht viele Gewinner. Die Digitalisierung jedoch ist in einer schwierigen Zeit einer der Profiteure. Sie hat der Gesellschaft gezeigt, was möglich wird, wenn wir müssen. Das meint Peter Hornik, gemeinsam mit Klemens Gaida Geschäftsführer des digihub Düsseldorf/Rheinland, wenn er über eine zum großen Teil ins Homeoffice gewechselte Arbeitswelt spricht, über Schulen und Universitäten, die nun deutlich digitaler ausgerichtet sind oder über Einzelhändler, die den Schritt in den eCommerce erfolgreich umgesetzt haben. „Es hat geruckelt und wir sind auch in etablierten Unternehmen noch nicht am Ziel. Aber angesichts der Größe der Aufgabe und des Nicht-Handelns in der Vergangenheit eine bemerkenswerte Entwicklung“, sagt Hornik.
Hornik ist Digitalisierungsexperte. Wenn er als ein Visionär Düsseldorf in der Zukunft beschreiben soll, dann sieht er eine Stadt, die sich deutlich stärker auf die Bedürfnisse ihrer Bewohner ausrichtet. Pendlerverkehre in die Innenstädte würden mithilfe von intelligenten Lösungen deutlich vermindert, alternativen Mobilitätsangeboten zum individuellen Autoverkehr werde gleichberechtigt Raum gegeben. „Neue
Antriebe und dafür notwendige Infrastruktur werden im Stadtbild eine Selbstverständlichkeit sein. Die Stadt der Zukunft wird wie Düsseldorf im Jahr 2035 klimaneutral sein“, vermutet Peter Hornik.
Als visionäre Impulsgeber, als Lösungsanbieter für Smart-City-Lösungen jeder Art, als Arbeitgeber und Standortmagnete für die Talente von morgen und als Gewerbesteuerzahler werden aus Sicht des Digitalisierungsexperten die Startups die Stadt der Zukunft prägen. „Darüber hinaus haben viele erfolgreiche Gründer eine starke Verwurzelung in ihrer Region und bleiben dem Ökosystem als Business Angels und Mentoren erhalten. Rolf Schrömgens und Peter Vinnemeier von trivago sind hier sicherlich herausragende Beispiele.“
Düsseldorf und die gesamte Region Rhein/Ruhr entwickele sich schon jetzt mit viel Dynamik zu einem Start-up-Ökosystem mit einer stark wachsenden Anzahl an Innovationsund Technologieunternehmen. Aber nicht nur deswegen befindet sich bei der Digitalisierung für den digihub-Geschäftsführer die Landeshauptstadt auf einem guten Weg. Das Serviceportal „Digitales Amt“der Stadt und das damit gestiegene Angebot an digitalen Leistungen sei bereits das richtige Signal. „Ganz pragmatisch betrachtet würde ich mir hier noch mehr Tempo und gesetzliche Rahmenbedingungen wünschen, nahezu alle Behördengänge für Bürger und Unternehmen ohne physischen Besuch eines Amtes durchführen zu können“, sagt Peter Hornik.