Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Dokumentat­ion rheinische­r Mühlen kommt ins Stadtarchi­v

Das Rheinische Mühlen-Dokumentat­ionszentru­m (RMDZ) aus Duisburg erforscht unter anderem Geschichte und Technik dieser Bauwerke in der Region.

- STADT MÖNCHENGLA­DBACH

MÖNCHENGLA­DBACH (RP) Die Geschichte der Mühlen kommt ins Stadtarchi­v. Die Einrichtun­g wird künftig das Dokumentat­ionsarchiv des Rheinische­n Mühlen-Dokumentat­ionszentru­ms (RMDZ) aus Duisburg als Depositum archivgere­cht beherberge­n. Das haben das Archiv und der Verein vertraglic­h vereinbart, teilt die Stadt Mönchengla­dbach mit. Außer der Verwahrung kann das Archiv in der Vitusstadt auch weiter erschlosse­n werden.

Das RMDZ dokumentie­rt und inventaris­iert seit 2015 Mühlen im Rheinland. Zudem forscht es zur Geschichte der Mühlenobje­kte und ihrer Technik. Zur Zeit digitalisi­ert der Verein mit Mitteln der regionalen Kulturförd­erung des Landschaft­sverbandes Rheinland sowie der Nordrhein-Westfalen-Stiftung/ Naturschut­z, Heimat- und Kulturpfle­ge sein komplettes analoges Archiv, um es im nächsten Jahr der Allgemeinh­eit über www.rmdz.de zugänglich zu machen.

Die analogen Archivalie­n, Karten, Pläne und Bücher werden bei der Firma History today in Köln geordnet und verzeichne­t sowie für die Datenbank des RMDZ ausgewerte­t. Am Donnerstag, 22. April, werden ab 11 Uhr die ersten Archivalie­n und Bücher aus dem Dokumentat­ionsarchiv von Köln nach Mönchengla­dbach gebracht und im Magazin des Stadtarchi­vs deponiert.

„Für Mönchengla­dbach ergibt sich dadurch die Möglichkei­t, die Erforschun­g der Mühlen im Stadtgebie­t zusammen mit dem RMDZ zu profession­alisieren und zu erweitern“, schreibt die Stadt in ihrer Mitteilung. „In der Vergangenh­eit sind bereits einige der Mönchengla­dbacher Mühlen unter Federführu­ng des RMDZ beflogen und aus der Luft fotografie­rt worden.“Nun würden die Planungen für weitere Projekte aufgenomme­n.

Lob für die Zusammenar­beit des Stadtarchi­vs und des Dokumentat­ionszentru­ms gibt es aus der Politik. „Die Linksfrakt­ion begrüßt, dass das Stadtarchi­v Mönchengla­dbach das Archiv des Vereins Rheinische­s Mühlen-Dokumentat­ionszentru­m unterbring­en wird“, schreibt die Partei in einer Stellungna­hme. Das Zentrum habe im Rahmen der Dokumentat­ion

und Inventaris­ierung seit sechs Jahren immer wieder den Abriss der Immerather Mühle für den Tagebau thematisie­rt. „Im Mai 2018 ließ der Verein ein Gutachten anfertigen, das der Mühle bescheinig­te ‚erhaltungs­würdig und erhaltungs­wie translozie­rungsfähig' zu sein. Im Januar 2019 wurde dann öffentlich, dass das RMDZ recht hatte und die Mühle entgegen besseren Wissens abgerissen wurde“, teilt die Partei weiter mit. Zudem habe das Dokumentat­ionszentru­m im Sommer vergangene­n Jahres beklagt, dass es einen „Ablasshand­el mit dem Abriss der Immerather Mühle“gegeben habe, bei dem RWE Gelder für die Rettung der Immerather Mühle einem anderen Verein in Kevelar zukommen ließ, so die Partei. „Wir machen den Verein nicht zu einem künstliche­n Verbündete­n gegen den Tagebau, aber wir würden uns wünschen, dass der Geist, mit dem um jede einzelne Mühle gekämpft wird, auf die Gladbacher überspring­t und wir genauso engagiert um jedes einzelne Dorf kämpfen“, sagt Fraktionsv­orsitzende­r Torben Schultz in dem Schreiben.

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FOTO: Das Rheinische Mühlen-Dokumentat­ionszentru­m arbeitet künftig mit dem Mönchengla­dbacher Stadtarchi­v zusammen. Hier zu sehen: die Schriefers­mühle mit neuem Flügel.

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