Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Der Boston-Marathon feiert Premiere
Der Boston-Marathon findet traditionell am dritten Montag im April, dem „Patriots' Day“, statt. Es ist der älteste Marathonlauf der Sportgeschichte, der nicht im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen stattfindet. Am 19. April 1897, ein Jahr nach den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit, liefen zum ersten Mal Marathonläufer durch die US-amerikanische Stadt an der Ostküste. 15 Männer waren an den Start gegangen. Ihr Rennen würde nach heutigem Reglement nicht als Marathon anerkannt werden: Sie liefen „nur“rund 37 Kilometer; der Amerikaner John J. McDermott brauchte dafür 2:55:10 Stunden. 1924 wurde die Strecke auf etwa 40 Kilometer verlängert. Drei Jahre später nahmen die Veranstalter genau Maß und erweiterten auf 42,2 Kilometer. Wegen Straßenbegradigungen wurde der Lauf in den 50er-Jahren zunächst wieder etwas kürzer, bevor die Strecke 1957 erneut vermessen wurde und seitdem 42,195 Kilometer beträgt. In seiner langen Geschichte fiel der Marathon bisher nur ein einziges Mal aus: 2020 wurde er wegen der Covid-19-Pandemie erst verschoben, dann ganz abgesagt. 1918 war das Rennen wegen des Ersten Weltkriegs nicht abgesagt, aber verändert worden: Es traten damals Mannschaften in Staffeln an. 2013 ereignete sich ein terroristischer Anschlag, bei dem drei Menschen starben und Hunderte verletzt wurden. Das Rennen wurde damals abgebrochen, die Starter wurden in Sicherheit gebracht. Die schnellsten Läufer waren bereits im Ziel. 2021 kann der Marathon erneut wegen der Pandemie nicht an seinem traditionellen Datum im April stattfinden. Noch steht nicht endgültig fest, ob der Boston-Marathon nachgeholt wird.