Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Unklare Zukunft für A 61 am Tagebaurand
Die neue Leitentscheidung stellt den Neubau der Autobahn in Frage, da sich der Tagebau verschiebt.
ERKELENZ (kule) Die Zukunft der Autobahn 61, die auch Erkelenz tangieren würde, war und ist einer der Hauptstreitpunkte bei der neuen Braunkohle-Leitentscheidung. Wie es mit der Autobahn weitergeht, die wegen des Tagebaus Garzweiler II zwischen den Autobahnkreuzen Wanlo und Jackerath abgerissen werden musste, ist längst noch nicht klar. „Nach den geänderten Rahmenvorgaben für die weitere Abbautätigkeit für den Tagebau Garzweiler II ist die Wiederherstellung der A 61 in ihrer ursprünglichen oder einer nach Osten versetzten Lage nicht mehr umsetzbar“, erklärt die Kreisverwaltung des Rhein-Kreises Neuss jetzt auf eine Anfrage der SPD.
Sie bezieht sich dabei auf die neue Leitentscheidung der Landesregierung,
wonach durchaus möglich ist, dass es keine neue A 61 zwischen Jackerath und Wanlo geben wird. Durch den bundesgesetzlichen Kohleausstieg verändere sich die Geometrie des Tagebaus Garzweiler II deutlich. Das nach Ende der Auskohlung verbleibende Restloch, das im Wesentlichen die Lage des Restsees bestimme, werde deutlich weiter östlich liegen, als bei der Ursprungsplanung des Tagebaus in 1995 vorgesehen. Dies gelte ebenfalls für die bisherigen Betrachtungen aufgrund der letzten Leitentscheidung 2016.
„In Folge erscheinen heute weder die damals vorgesehene Wiederherstellung der A61 in ungefähr alter Trassenlage noch die zuletzt angedachte Variante eines nach Osten erweiterten Trassenkorridors umsetzbar“, zitiert die Verwaltung aus der Leitentscheidung. Die Landesregierung werde daher Gespräche mit der Bundesregierung führen, die zum Ziel haben sollen, „eine leistungsfähige Erschließung des Raums unter Berücksichtigung der Verkehrsfunktion der A 61 sowie eines aktuellen Immissionsschutzes sicherzustellen“.