Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Nord Stream
Zu „Mit Nord Stream leben lernen“(RP vom 1. April): Vorab noch einmal dies: Schon in den 60er-Jahren wollten die USA die Lieferung von Großrohren für den Erdgastransport von Russland nach Deutschland verhindern. Soweit ist der Ärger mit Nord Stream 2 nichts Neues. Deutschland braucht das Erdgas, um Atomstrom und Kohlestrom zu kompensieren und E-Mobilität sowie Wasserstoffgewinnung zu gewährleisten. Das per Pipeline aus Russland gelieferte Erdgas ist, soweit man das überhaupt sagen kann, klimafreundlicher als verflüssigtes Erdgas aus den USA. Es stellt sich die Frage, ob eine Leitungsführung durch die Ukraine und Polen die Krim-Krise und Polens Befindlichkeit verhindert hätte. Wer glaubt denn das? Es sind Durchleitungsgebühren nicht angefallen. Die EU soll eine solidarische Energiepolitik verwirklichen, etwa wie bei der Impstoffbeschaffung, oder den Ausbau der Atomindustrie verhindern. Hätte man die Einwohner von Immerath und Garzweiler befragt, Atomkraftwerke weiterzubetreiben oder Dörfer wegzubaggern, weiß ich nicht, was die Antwort gewesen wäre. Der Kommentator sollte
Abschiebung
Zu „Arbeitgeber kämpft um Azubi“(RP vom 8. April): Der Artikel versetzt den Leser in Erstaunen: Da ist ein junger Mann fast sieben Jahre in Deutschland und bemüht sich redlich, die Sprache und einen Beruf zu erlernen. Da ist ein Arbeitgeber, der ihm gerne eine Zukunft geben möchte, und da ist die Ausländerbehörde, die diesen jungen Mann nach dieser langen Zeit mit aller „Macht“abschieben will. Auf der anderen Seite erfahren wir von kriminellen Einwanderern, die die deutschen Gesetze nicht achten, für lange Zeit inhaftiert werden und nicht abgeschoben werden dürfen. Ein Trauerspiel deutscher Bürokratie.
Udo Bocks Mönchengladbach