Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Bambusse eignen sich als gute Stütze für Stauden, Haselzweige als Rankhilfe für Gemüse
weg von Torfprodukten aller Art! Bis ein Zentimeter Torf nachgewachsen ist, vergehen bis zu 100 Jahre. Durch den Torfabbau gehen zudem wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen verloren, die dann vom Aussterben bedroht sind.
Immer öfter kommt inzwischen vorgetrocknete Blumenerde in die Tüte aus Papier, doch das Angebot im Handel ist bislang überschaubar. Deshalb heißt die beste plastikfreie Lösung für Blumenerde: Komposthaufen. Alternativ auch für Balkongärtner: Kompost und Erdenwerke, die relativ preisgünstig Kompost und andere Erden verkaufen. Unbedingt daran denken, einen eigenen Transportbehälter mitzubringen.
Viele Werkzeuge und Materialien
werden komplett oder teilweise aus Plastik hergestellt, darunter Komposteimer, Regentonnen und Gartenwerkzeuge. Wenn sich der Kauf von Plastik nicht vermeiden lässt, gilt auf jeden Fall das alte Sprichwort: „Wer billig kauft, kauft zweimal.“Werkzeuge, deren Griffe aus Plastik sind, sollten hochwertig sein. Robuster und bei richtiger Pflege viele Jahre haltbar sind Modelle mit Griffen aus Metall oder Holz.
Manchmal wächst der Garten mehr als einem lieb ist, doch wie bändigt man Pflanzen außer Rand und Band – ohne Plastik? Elke Schwarzer nimmt gerne Schnüre aus Naturfasern, die es in allen Stärken gibt: „Und wenn sie verloren gehen, ist eine ihrer großen Stärken die Humusbildung.“
Kletterpflanzen wie Wald-Geißblatt, Hopfen und Clematis können nicht auf eigenen Füßen stehen und brauchen ein Gerüst. Weil der Klassiker aus dem Gartencenter, die in den Boden gesteckte grüne Staudenstütze mit Metallkern, nach einiger Zeit die grüne Kunststoffummantelung verliert und Rost sichtbar wird, nimmt die Do-it-yourself-Liebhaberin gleich plastikfreie Halterungen aus Eisen: Für eine zeltartige Stütze, etwa für Himbeeren, steckt sie zwei Stangen schräg in den Boden, so dass sie sich oben etwas überkreuzen. Fixiert werden sie mit Draht oder Schnur. Dies macht man zweimal und legt eine Querstange oben auf die Fixpunkte. Das geht auch gut mit Bambus- oder Haselzweigen.
Überhaupt bietet Bambus die besten Staudenstützen: Die Halme werden am Boden gekappt, die Blätter gegen die Wuchsrichtung abgestreift. Als Ständer zwei Halme über Kreuz neben die Staude platzieren. Knapp über dem Boden abgeschnitten werden junge, dünne Haselnuss-Äste zu Rankhilfen für Erbsen, Bohnen oder einjährige Wicken. Sie eignen sich außerdem zum Anbinden einzelner Stauden oder für Flechtzäune. Keine Frage, dass in Würde gealterte Hacken auch eine tragende Rolle übernehmen oder ausrangierte rostige Sicheln und Spaten sich in ideale Zaunpfosten verwandeln können – und so zu eigenwilligen Skulpturen im Garten-Grün werden.
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