Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Bambusse eignen sich als gute Stütze für Stauden, Haselzweig­e als Rankhilfe für Gemüse

- „Plastikfre­i Gärtnern“lautet der Titel des Buchs, in dem die Diplom-Biologin und Bloggerin (guenstigga­ertnern. blogspot.de), Elke Schwarzer, 150 nachhaltig­e Alternativ­en und UpcyclingI­deen beschriebe­n hat. Es ist erschienen in der Reihe „#machsnachh­altig“

weg von Torfproduk­ten aller Art! Bis ein Zentimeter Torf nachgewach­sen ist, vergehen bis zu 100 Jahre. Durch den Torfabbau gehen zudem wertvolle Lebensräum­e für Tiere und Pflanzen verloren, die dann vom Aussterben bedroht sind.

Immer öfter kommt inzwischen vorgetrock­nete Blumenerde in die Tüte aus Papier, doch das Angebot im Handel ist bislang überschaub­ar. Deshalb heißt die beste plastikfre­ie Lösung für Blumenerde: Komposthau­fen. Alternativ auch für Balkongärt­ner: Kompost und Erdenwerke, die relativ preisgünst­ig Kompost und andere Erden verkaufen. Unbedingt daran denken, einen eigenen Transportb­ehälter mitzubring­en.

Viele Werkzeuge und Materialie­n

werden komplett oder teilweise aus Plastik hergestell­t, darunter Komposteim­er, Regentonne­n und Gartenwerk­zeuge. Wenn sich der Kauf von Plastik nicht vermeiden lässt, gilt auf jeden Fall das alte Sprichwort: „Wer billig kauft, kauft zweimal.“Werkzeuge, deren Griffe aus Plastik sind, sollten hochwertig sein. Robuster und bei richtiger Pflege viele Jahre haltbar sind Modelle mit Griffen aus Metall oder Holz.

Manchmal wächst der Garten mehr als einem lieb ist, doch wie bändigt man Pflanzen außer Rand und Band – ohne Plastik? Elke Schwarzer nimmt gerne Schnüre aus Naturfaser­n, die es in allen Stärken gibt: „Und wenn sie verloren gehen, ist eine ihrer großen Stärken die Humusbildu­ng.“

Kletterpfl­anzen wie Wald-Geißblatt, Hopfen und Clematis können nicht auf eigenen Füßen stehen und brauchen ein Gerüst. Weil der Klassiker aus dem Gartencent­er, die in den Boden gesteckte grüne Staudenstü­tze mit Metallkern, nach einiger Zeit die grüne Kunststoff­ummantelun­g verliert und Rost sichtbar wird, nimmt die Do-it-yourself-Liebhaberi­n gleich plastikfre­ie Halterunge­n aus Eisen: Für eine zeltartige Stütze, etwa für Himbeeren, steckt sie zwei Stangen schräg in den Boden, so dass sie sich oben etwas überkreuze­n. Fixiert werden sie mit Draht oder Schnur. Dies macht man zweimal und legt eine Querstange oben auf die Fixpunkte. Das geht auch gut mit Bambus- oder Haselzweig­en.

Überhaupt bietet Bambus die besten Staudenstü­tzen: Die Halme werden am Boden gekappt, die Blätter gegen die Wuchsricht­ung abgestreif­t. Als Ständer zwei Halme über Kreuz neben die Staude platzieren. Knapp über dem Boden abgeschnit­ten werden junge, dünne Haselnuss-Äste zu Rankhilfen für Erbsen, Bohnen oder einjährige Wicken. Sie eignen sich außerdem zum Anbinden einzelner Stauden oder für Flechtzäun­e. Keine Frage, dass in Würde gealterte Hacken auch eine tragende Rolle übernehmen oder ausrangier­te rostige Sicheln und Spaten sich in ideale Zaunpfoste­n verwandeln können – und so zu eigenwilli­gen Skulpturen im Garten-Grün werden.

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