Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Feuerwachen brauchen mehr Platz
Die Feuerwachen in Holt und Neuwerk sind zu klein und müssen dringend erweitert werden, oder es muss anderweitig Platz geschaffen werden. In Neuwerk hat der Arbeitsschutz gravierende Mängel festgestellt. Auch das Bildungszentrum in Wickrath braucht eine n
MÖNCHENGLADBACH Seit Jahren warten die Einsatzkräfte der Feuerwache am Stockholtweg auf den Neubau. Doch nicht nur dort ist der Bedarf groß. Auch die Zustände in den Feuer- und Rettungswachen in Neuwerk und Holt sind nicht mehr zeitgemäß. Deshalb soll die Stadt jetzt die genauen Sanierungs- und Modernisierungsbedarfe ermitteln und die Kosten beziffern.
In Neuwerk etwa geht es bei der Feuerwache I um ganz zentrale Mängel. „Das Objekt ist marode, es gilt Risse in den Wänden und einen erheblichen Sanierungsstau“, sagte Dietmar Grabinger, Bauingenieur und stellvertretender Feuerwehrchef, bei der letzten Sitzung des zuständigen Feuerwehrausschusses. „Das Gebäude ist aus den 1940er Jahren und wurde bis in die 1970er Jahre stetig erweitert und umgenutzt.“Mit der Bezirksregierung habe es mehrere Begehungen zum Arbeitsschutz gegeben, dabei haben die Aufseher auf zahlreiche Mängel hingewiesen. Das Ergebnis: Das Objekt erfülle den aktuellen Stand der Arbeits- und Betriebssicherheit nicht. „Die Mängel sind aber baulich nicht alle zu beheben“, sagte Grabinger.
Auch die Fahrzeughalle bereite dort Probleme. Denn die Tore sind für die normalen Drehleiterwagen mit einer Normhöhe von 3,30 Metern nicht hoch genug. Die Fahrzeuge
passen kaum in die Halle. Die Folge: Zum Teil werden Sonderanfertigungen benötigt, die deutlich mehr kosten. „Perspektivisch wird es kaum mehr möglich sein, solche Fahrzeuge zu bauen“, warnte Grabinger. Die Untersuchung durch die Stadt soll Klarheit darüber verschaffen, ob die Gebäude ertüchtigt werden können oder aufgegeben werden müssen. Dann wären Neubauten fällig.
Die Feuer- und Rettungswache II in Holt ist hingegen noch nicht so alt, sie ist aber zu klein. Das Raumkonzept stammt aus dem Jahr 2006, damals ging man von einem Personalbestand von 88 Mitarbeitern am Standort aus. Tatsächlich sind dort inzwischen aber 149 Mitarbeiter im Einsatz. Für so viele Beschäftigte gibt es aber gar nicht genügend Ruhe- und Sozialräume, geschweige denn Spinde. Der Personalzuwachs
liegt etwa an der Umstellung der Wochenarbeitszeit von 54 auf 48 Stunden, der Nutzung zusätzlicher Rettungsmittel und der gestiegenen Ausbildungsbedarfe. Daraus folgt für Grabinger: „Die Kapazität der Feuer- und Rettungswache II ist schon jetzt überschritten. Die Wache muss dringend räumlich entlastet werden.“Das soll kurzfristig über angemietete Container passieren. Und durch eine Neuorganisation der Raumplanung. Die Bereiche Atemschutz, Medizintechnik, Desinfektionsabteilung und das Katastrophenschutzlager könnten ausgegliedert werden. Dann hätte die Wache wieder genügend Platz.
Aber noch eine dritte Einrichtung der Mönchengladbacher Feuerwehr braucht eine neue Bleibe, und zwar das Bildungszentrum. Bisher ist es in einem ehemaligen Schulgebäude in Wickrath untergebracht. Das wurde aber ohnehin nur als Interimslösung für das Bildungszentrum,
in dem zahlreich Aus- und Weiterbildungen stattfinden, hergerichtet. Das Provisorium stößt an seine Grenzen, unter anderem fehlt dort eine Fahrzeughalle für die zugeteilten Feuerwehrfahrzeuge. Die müsste neu gebaut werden. Die Feuerwehr warnt deshalb: „Zur Aufrechterhaltung des dienstnotwendigen Ausbildungsbetriebs sind daher alternative Unterbringungsmöglichkeiten für das Bildungszentrum darzustellen.“
Für alle Einrichtungen haben die Fachleute der Feuerwehr die Raumbedarfe ermittelt. Nun soll erkundet werden, was an den drei Standorten saniert, ergänzt oder neu gebaut werden kann. Die „wirtschaftlichste Lösung“solle gefunden werden. Dezernent Matthias Engel sagte, jetzt gehe es daran, die Grundlage zu planen. Er warnte aber auch: „Rheydt darf sich nicht wiederholen.“