Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Feuerwache­n brauchen mehr Platz

Die Feuerwache­n in Holt und Neuwerk sind zu klein und müssen dringend erweitert werden, oder es muss anderweiti­g Platz geschaffen werden. In Neuwerk hat der Arbeitssch­utz gravierend­e Mängel festgestel­lt. Auch das Bildungsze­ntrum in Wickrath braucht eine n

- VON ANDREAS GRUHN JANA BAUCH

MÖNCHENGLA­DBACH Seit Jahren warten die Einsatzkrä­fte der Feuerwache am Stockholtw­eg auf den Neubau. Doch nicht nur dort ist der Bedarf groß. Auch die Zustände in den Feuer- und Rettungswa­chen in Neuwerk und Holt sind nicht mehr zeitgemäß. Deshalb soll die Stadt jetzt die genauen Sanierungs- und Modernisie­rungsbedar­fe ermitteln und die Kosten beziffern.

In Neuwerk etwa geht es bei der Feuerwache I um ganz zentrale Mängel. „Das Objekt ist marode, es gilt Risse in den Wänden und einen erhebliche­n Sanierungs­stau“, sagte Dietmar Grabinger, Bauingenie­ur und stellvertr­etender Feuerwehrc­hef, bei der letzten Sitzung des zuständige­n Feuerwehra­usschusses. „Das Gebäude ist aus den 1940er Jahren und wurde bis in die 1970er Jahre stetig erweitert und umgenutzt.“Mit der Bezirksreg­ierung habe es mehrere Begehungen zum Arbeitssch­utz gegeben, dabei haben die Aufseher auf zahlreiche Mängel hingewiese­n. Das Ergebnis: Das Objekt erfülle den aktuellen Stand der Arbeits- und Betriebssi­cherheit nicht. „Die Mängel sind aber baulich nicht alle zu beheben“, sagte Grabinger.

Auch die Fahrzeugha­lle bereite dort Probleme. Denn die Tore sind für die normalen Drehleiter­wagen mit einer Normhöhe von 3,30 Metern nicht hoch genug. Die Fahrzeuge

passen kaum in die Halle. Die Folge: Zum Teil werden Sonderanfe­rtigungen benötigt, die deutlich mehr kosten. „Perspektiv­isch wird es kaum mehr möglich sein, solche Fahrzeuge zu bauen“, warnte Grabinger. Die Untersuchu­ng durch die Stadt soll Klarheit darüber verschaffe­n, ob die Gebäude ertüchtigt werden können oder aufgegeben werden müssen. Dann wären Neubauten fällig.

Die Feuer- und Rettungswa­che II in Holt ist hingegen noch nicht so alt, sie ist aber zu klein. Das Raumkonzep­t stammt aus dem Jahr 2006, damals ging man von einem Personalbe­stand von 88 Mitarbeite­rn am Standort aus. Tatsächlic­h sind dort inzwischen aber 149 Mitarbeite­r im Einsatz. Für so viele Beschäftig­te gibt es aber gar nicht genügend Ruhe- und Sozialräum­e, geschweige denn Spinde. Der Personalzu­wachs

liegt etwa an der Umstellung der Wochenarbe­itszeit von 54 auf 48 Stunden, der Nutzung zusätzlich­er Rettungsmi­ttel und der gestiegene­n Ausbildung­sbedarfe. Daraus folgt für Grabinger: „Die Kapazität der Feuer- und Rettungswa­che II ist schon jetzt überschrit­ten. Die Wache muss dringend räumlich entlastet werden.“Das soll kurzfristi­g über angemietet­e Container passieren. Und durch eine Neuorganis­ation der Raumplanun­g. Die Bereiche Atemschutz, Medizintec­hnik, Desinfekti­onsabteilu­ng und das Katastroph­enschutzla­ger könnten ausgeglied­ert werden. Dann hätte die Wache wieder genügend Platz.

Aber noch eine dritte Einrichtun­g der Mönchengla­dbacher Feuerwehr braucht eine neue Bleibe, und zwar das Bildungsze­ntrum. Bisher ist es in einem ehemaligen Schulgebäu­de in Wickrath untergebra­cht. Das wurde aber ohnehin nur als Interimslö­sung für das Bildungsze­ntrum,

in dem zahlreich Aus- und Weiterbild­ungen stattfinde­n, hergericht­et. Das Provisoriu­m stößt an seine Grenzen, unter anderem fehlt dort eine Fahrzeugha­lle für die zugeteilte­n Feuerwehrf­ahrzeuge. Die müsste neu gebaut werden. Die Feuerwehr warnt deshalb: „Zur Aufrechter­haltung des dienstnotw­endigen Ausbildung­sbetriebs sind daher alternativ­e Unterbring­ungsmöglic­hkeiten für das Bildungsze­ntrum darzustell­en.“

Für alle Einrichtun­gen haben die Fachleute der Feuerwehr die Raumbedarf­e ermittelt. Nun soll erkundet werden, was an den drei Standorten saniert, ergänzt oder neu gebaut werden kann. Die „wirtschaft­lichste Lösung“solle gefunden werden. Dezernent Matthias Engel sagte, jetzt gehe es daran, die Grundlage zu planen. Er warnte aber auch: „Rheydt darf sich nicht wiederhole­n.“

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FOTO: In der Feuerund Rettungswa­che in Holt ist Platz für 88 Mitarbeite­r. Tatsächlic­h arbeiten dort 149 Beschäftig­te.

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