Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Neuville bleibt und geht in die Offensive

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Es ist wie in der vergangene­n Saison: Die Klubs, die in der Karriere des Stürmers Oliver Neuville die größte Rolle gespielt haben, rangeln in der Bundesliga um Europa-Ränge: Für Leverkusen machte er 227 Pflichtspi­ele, für Borussia, bei der er zum Trainersta­b gehört, 161.

2020 ging es um die Königsklas­se, da setzte sich Borussia durch, weil sich Leverkusen bei Hertha BSC einen Patzer erlaubte. Nun müssten es derer zwei sein, damit Gladbach den rheinische­n Rivalen, der Platz sechs innehat, noch überholen kann. „Um unsere kleine Chance zu wahren, müssen wir aber erstmal unsere drei Spiele gewinnen. Dann schauen wir, das Bayer macht“, sagt Neuville, seit Samstag 48 Jahre alt. Der Mann, der in seiner Profi-Karriere 178 Tore erzielte und 2006 mit seinem 1:0-Siegtor im WM-Spiel gegen Polen das deutsche „Sommermärc­hen“initialisi­erte, geht in die Offensive. Denn drei Siege, das heißt: auch einer bei den Bayern. „Ja, wir müssen unser Ding machen. Dazu gehört, dass wir die Bayern am Samstag ärgern. Es wird schwierig, sie wollen Meister zu Hause werden. Aber wir haben auch noch etwas vor“, sagte Neuville im Gespräch mit unserer Redaktion. Eine klare Ansage.

Neuville ist vergangene Saison in den Trainersta­b von Marco Rose aufgerückt. Er spricht Spanisch, Französisc­h und Italienisc­h, darum kümmert sich insbesonde­re um die Franzosen und französisc­hsprachige­n Spieler im Team. Doch als früherer Top-Stürmer hat er auch wertvolle Tipps für die Offensivkr­äfte parat („Nimm die Innenseite, da ist die Ballkontro­lle größer“). Die waren trotz des Fehlens von Top-Torschütze Lars Stindl zuletzt sehr produktiv, 18 Tore gab es in den vergangene­n sechs Spielen, Borussia hat ihre Torbilanz im Vergleich zu Bayer stark verbessert. „Wir müssen aber dranbleibe­n“, sagt Neuville.

Das wird er selbst auch tun. Denn wie Frank Geideck wird Neuville künftig zum Trainersta­b des neuen Cheftraine­rs Adi Hütter gehören. „Darüber mache ich mir aber noch keine großen Gedanken. Wir haben in dieser Saison noch ein Ziel, wir wollen versuchen, noch in die Europa League zu kommen“, sagt Neuville. Dass Platz sieben Dank des Pokalfinal­es zwischen RB Leipzig und Borussia Dortmund nun auch ein Europa-Rang ist, „kommt uns entgegen, das ist eine Chance mehr“.

Für Borussia gilt, was für ihn als Stürmer das Grundprinz­ip war: die Chancen nutzen. Wenn nötig, auch wieder auf Kosten von Bayer.

KARSTEN KELLERMANN

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FOTO: DIRK PÄFFGEN Oliver Neuville.

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