Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Unternehmen der Region melden verbesserte Lage
ERKELENZER LAND (RP) Nach dem konjunkturellen Einbruch im vergangenen Jahr erholt sich die Wirtschaft im Erkelenzer Land und in der Städteregion Aachen zunehmend. Das ist das Ergebnis der jüngsten Konjunkturumfrage der Industrieund Handelskammer (IHK) Aachen, an der sich 413 Unternehmen mit mehr als 36.000 Beschäftigten beteiligt haben. Die aktuelle Lage wird von einer Mehrzahl der Unternehmer als gut angesehen. Ihre Beurteilungen erreichen das Niveau vom Jahresbeginn 2020 – und damit wie vor der Corona-Pandemie.
Von guten Geschäften berichten vor allem das Baugewerbe (Saldo: +71) und der Großhandel (Saldo: +61). Nur eine kleine Mehrzahl der Unternehmer schaut zuversichtlich in die Zukunft: 26 Prozent der Befragten erwarten eine Verbesserung ihrer Geschäfte, 20 Prozent rechnen mit einem Rückgang. Positive Aussichten haben die Industrie (Saldo: +20) und der Großhandel (Saldo: +16). „Die positive Lagebeurteilung der regionalen Wirtschaft macht Mut, wenngleich die Gesamtsituation noch zweigeteilt ist“, sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. „Während die Industrie und das Baugewerbe wieder annähernd auf Vorkrisen-Niveau wirtschaften, spüren einige Dienstleister – vor allem das Gastgewerbe – und der Handel weiterhin die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie.“Bayer sieht Anzeichen, dass sich die gute Lage in den kommenden Monaten stabilisieren könnte. Drei von zehn Befragten rechnen damit, dass sich ihre Geschäfte verbessern werden, jeder sechste Betrieb ist skeptisch.
Die Industrie in der Region rechnet mit positiven Impulsen aus dem Export. Jeder dritte Befragte erwartet in diesem Bereich ein Nachfragewachstum. „Problematisch ist allerdings die Entwicklung der Rohstoffpreise“, gibt Bayer zu bedenken.
Als noch größeres Risiko sehen die Befragten die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, zu denen neben den Folgen der Corona-Pandemie die Energiewende, aber auch die handelspolitische Schwäche der EU gegenüber den USA und China genannt werden. Mit einem Nachfragerückgang im In- und Ausland rechnen jetzt hingegen deutlich weniger Unternehmen.