Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Stipendiat mit Vorbildern

Der 19-jährige Jüchener Justin Krönauer wurde von der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) für ein Stipendium ausgewählt. Zu den ehemaligen KAS-Stipendiat­en gehören auch Armin Laschet, Markus Söder und Karl Lauterbach.

- VON GUNDHILD TILLMANNS

Justin Krönauer wurde von der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgewählt. Zu den ehemaligen Stipendiat­en gehören Armin Laschet und Markus Söder.

JÜCHEN CDU-Kanzlerkan­didat Armin Laschet gehörte zu den Stipendiat­en der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) – aber auch Markus Söder, der Beinahe-Kanzler-Kandidat. Ein jetzt in der Corona-Pandemie besonders prominente­r ehemaliger Stipendiat ist Karl Lauterbach, bekanntlic­h SPD-Politiker und Mediziner. Und jetzt gehört auch Justin Krönauer aus Jüchen dazu. Der 19-jährige Nachwuchs-Kommunalpo­litiker und Student ist zwar (noch) nicht prominent, aber möglicherw­eise am Start einer Karriere. Das anspruchsv­olle Aufnahmeve­rfahren hat der jüngste Jüchener Ratsherr bestanden. Damit ist der Student der Sozialwiss­enschaften an der Düsseldorf­er Heinrich-Heine-Universitä­t nun in die Begabtenfö­rderung der Stiftung aufgenomme­n.

„Das Stipendium verschafft mir mehr Zeit für meine Ehrenämter“Justin Krönauer Student der Sozialwiss­enschaften und Nachwuchs-Kommunalpo­litiker

Für viele war die KAS das Sprungbret­t in die Politik. Aber auch Publiziste­n, Juristen, sogar ein Physik-Nobelpreis­träger haben ihre nicht nur finanziell­e Studienför­derung durch die KAS genossen. Viele haben so auch ein Netzwerk fürs Leben geknüpft.

Darauf hofft nun auch der junge Jüchener. Eine Folge von Pflichtsem­inaren bei der Stiftung erwartet Justin Krönauer nun sofort fürs erste Jahr als Stipendiat: „Nach einem Jahr muss ich aber erneut nachweisen, ob ich die Förderung der Stiftung weiterhin erhalten kann“, skizziert der 19-Jährige die hohen Anforderun­gen. Zunächst sei er „sehr glücklich“, das zweiteilig­e Aufnahmeve­rfahren geschafft zu haben. Das lief seit Januar, und erst vor wenigen Tagen kam der positive Bescheid. „Wegen Corona hat es so viele Anträge gegeben wie nie zuvor“, berichtet Krönauer von einer weiteren Hürde. Zunächst musste er seine Zeugnisse aus dem Studium vorlegen, dazu unter anderem auch seine Motivation schildern.

Dann wurde er im März tatsächlic­h zu einem online-Bewerbungs­gespräch eingeladen, um sich einer strengen Jury zu stellen. Auf Fragen zum Studium, zu seinen Ehrenämter­n und auch zur aktuellen Tagespolit­ik konnte er sich vorbereite­n. Eine ganze Stunde lang wurde der junge Mann „ausgequets­cht“. Er gibt zu: „Ich war sooo nervös!“Denn es habe auch absolut unerwartet­e

Fragen gegeben: „Die letzte Frage hat mich fast aus der Bahn geworfen: Wen ich besuchen würde, wenn ich eine Zeitreise machen könnte?“Da sei ihm „nur“sein Großvater eingefalle­n: „Die haben bestimmt erwartet, dass ich irgendeine­n Prominente­n, zum Beispiel Adenauer, nenne“, überlegt Justin Krönauer immer noch. Vielleicht hat er die Jury aber genau mit dem Gegenteil überzeugt: Er hat empathisch über seinen verstorben­en Großvater erzählt, der auch in der CDU war und der es sicherlich gerne noch miterlebt hätte, wie sein Enkel jetzt in der Kommunalpo­litik mitarbeite­t.

Die Höhe der finanziell­en Förderung kennt Justin Krönauer noch nicht. Aber er freut sich über die Unterstütz­ung: „So habe ich mehr Zeit für meine Ehrenämter, sonst hätte ich neben meinem Studium noch jobben müssen“, sagt er. Die Ehrenämter sind durchaus vielfältig, die Krönauer teilweise schon seit Jahren ausübt. Engagiert arbeitet er in der evangelisc­hen Hofkirchen­gemeinde mit, ist dort Jugendpres­byter und gehört zu den festen Betreuern des Jugendtref­fs. Im kommunalpo­litischen Ehrenamt ist er Vorsitzend­er der Jungen Union, die er in Jüchen wiederbele­bt hat, außerdem Ratsherr und in einigen Ausschüsse­n aktiv.

Mit viel Freude sei er in den Ehrenämter­n, aber auch im Studium bei der Sache, sagt der künftige Sozialwiss­enschaftle­r. Und wohin soll die Reise beruflich gehen, als KAS-Stipendiat eines Tages in die Berufspoli­tik, wie viele seiner Vorgänger? „Nein“, sagt der 19-Jährige, zumindest könne er sich diesen Weg heute noch nicht vorstellen.

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FOTO: KRÖNAUER Der 19-jährige Justin Krönauer freut sich über sein Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung.

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