Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Erkelenz soll „bespielbar“und „besitzbar“werden

-

ERKELENZ (cpas) So etwas wie eine Koalition gibt es im Erkelenzer Stadtrat zwar nicht, doch im ersten halben Jahr der neuen Legislatur­periode zeichnet sich eine enge Zusammenar­beit von CDU, SPD, FDP und Freien Wählern deutlich ab. So ist es auch bei einem Antrag, den die vier Fraktionen jetzt an den Stadtrat stellen. Sie wollen mit den Projekten „Bespielbar­e Stadt“und „Besitzbare Stadt“den öffentlich­en Raum deutlich stärker als bisher auf Kinder und Senioren ausrichten. Demnach soll die Erkelenzer Stadtverwa­ltung das Mobilitäts­verhalten von Schülern und Senioren in der Stadt analysiere­n und zwei Pilotproje­kte starten, eines in der Innenstadt und eines in einer Ortschaft.

Grundlage sollen zwei Projekte des Professors Bernhard Meyer von der Hochschule Darmstadt sein, die er erfolgreic­h in der hessischen Kleinstadt Griesheim durchgefüh­rt hat. Meyer befasst sich seit 30 Jahren mit Spielräume für die Langsamen wie Kinder, Beeinträch­tigte, ältere Menschen und engagiert sich besonders für deren Beteiligun­g an einer nachhaltig­en Stadtentwi­cklung. In seinem Konzept „werden unter umfassende­r Beteiligun­g der Kinder für sie wichtige Orte (wie Schulen und Spielplätz­e) durch ein

Netz sicherer Wege verbunden und zusätzlich durch Spielobjek­te aufgewerte­t“, heißt es in dem Antrag. Ziel ist es, mehr Kinder zum Zufußgehen zu motivieren, etwa auf dem Weg in die Schule.

Bei den Akzenten, die gesetzt werden sollen, handele es sich nicht um Spielgerät­e wie auf einem Spielplatz, sondern etwa „um einen Findling, auf den man sich sowohl setzen, wie auch hinaufstei­gen kann, oder um farbige Punkte am Boden, die vielseitig verwendbar sind“.

Daran knüpft die „Besitzbare Stadt“an. Sie ermögliche es, gleichzeit­ig auch Interessen von älteren Menschen zu berücksich­tigen. Spielgerät­e könnten auch Sitzmöglic­hkeiten für kleine Pausen sein. „Beide Konzepte ergänzen sich hervorrage­nd und bieten viele Synergieef­fekte für eine generation­sübergreif­ende Nutzung.“

Voraussetz­ung dafür sei aber zunächst die Analyse des jetzigen Mobilitäts­verhaltens. Darauf aufbauend und unter Beteiligun­g der Bürger sollen zwei Standorte ermittelt werden und dort anschließe­nd die beiden Pilotproje­kte gestartet werden. „Bei einem Erfolg können beide Konzepte nach und nach im gesamten Stadtgebie­t berücksich­tigt werden“, heißt es in dem Antrag.

Newspapers in German

Newspapers from Germany