Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Stadt rechnet Ogata-Beiträge neu
Die Erhöhung ist vorerst noch nicht beschlossen, wird aber kommen.
MÖNCHENGLADBACH Die Erhöhung der Elternbeiträge für die Offene Ganztagsschule (Ogata) ab dem 31. Juli 2022 ist erst einmal vertagt. Nach dem Finanzausschuss hat auch der Stadtrat diesen Punkt vorerst verschoben. Denn die künftige Staffelung der Elternbeiträge für den Ogata-Platz soll noch einmal neu berechnet werden. Kritik hatte es etwa daran gegeben, dass die Erhöhung bei den kleineren Einkommen stärker ins Gewicht falle als bei Eltern mit höherem Jahreseinkommen.
In der niedrigsten Stufe etwa hatte die Verwaltung vorgeschlagen, den Elternbeitrag pro Monat von 60 auf 100 Euro anzuheben. Die Erhöhung macht dann aber alleine bereits 1,9 Prozent des Einkommens aus. Zum Vergleich: Bei einem Einkommen bis zu 73.626 Euro war eine Erhöhung von 150 auf 200 Euro pro Monat geplant. Diese Mehrkosten belaufen sich in dieser Stufe dann aber nur auf 0,8 Prozent. Geringere
Einkommen würden demnach mehr belastet als Gutverdiener. Das wollte die Politiker im Finanzausschuss und im Stadtrat so nicht stehen lassen und beauftragten das Rathaus, noch einmal neu zu rechnen.
Dass es aber eine Erhöhung geben wird, steht außer Frage. Denn der Rat hat den Rahmenplan des Offenen Ganztags ansonsten beschlossen. Demnach wird für dieses Jahr ab dem 1. August eine Nachzahlung in Höhe von 265.000 Euro an die Träger des offenen Ganztags fällig. Die muss zum 1. November bezahlt werden. Für 2022 werden die Finanzpauschalen insgesamt um 932.000 Euro angehoben, für 2023 um gut 1,4 Millionen Euro und für 2024 um knapp 1,6 Millionen Euro. In Summe werden somit bis 2025 zusätzlich rund 5,7 Millionen Euro benötigt. Und die müssen irgendwoher kommen – also zum Teil von den Eltern. Die Stadt erwartet auf diese Weise jährlich Mehreinnahmen in Höhe von rund 490.000 Euro. Von den laufenden Ogata-Kosten tragen Eltern durch ihre Beiträge ein knappes Drittel.
Die höheren Pauschalen sind deshalb notwendig, weil einerseits zusätzliches Personal eingestellt werden muss, um den gestiegenen Bedarf aufzufangen. Die Versorgungsquote bei der Übermittagsbetreuung liegt in der Stadt derzeit bei rund 44 Prozent, im Laufe des Schuljahres sollen es noch einmal drei bis vier Prozentpunkte mehr sein. Und ab 2026 steht Eltern ein Rechtsanspruch für einen OgataPlatz für ihr Kind zu.