Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Auf Konzert-Bühnen kehrt das Leben zurück
Die Pandemie hat den persönlichen Kontakt von Musikern und ihrem Publikum lange Zeit allenfalls nur via Internet erlaubt. Auf welche echten Konzerte und neue Alben sich die Fans jetzt freuen können.
MÖNCHENGLADBACH Das Konzertangebot auf Mönchengladbachs Club- und Hallenbühnen wächst wieder. Die von der Pandemie gebeutelte lokale Szene sammelt ihre Fans peu à peu wieder ein.
Multitalent René Pütz hat vor wenigen Tagen mit der Neuauflage von „Yes We Jam“das Publikumsinteresse im Lokal Messajero erfolgreich getestet. Die Coverband Booster startete jetzt den Vorverkauf für ihre kultigen „Silent Night“-Konzerte in der Redbox (10., 11., 17., 18. und 23. Dezember).
Das Trio Silent Passenger um Gitarrist und Sänger Jörg Lafragola setzt für Anfang November gleich drei Auftritte im Rheydter Irish Pub Pogs an (Bahnhofstraße 31, 5., 6., 7. November).
Hatte sich das Kulturzentrum BIS, Bismarckstraße 97 - 99, schon das Jahr über trotz eines geringen Platzangebotes unerwartet zur Open-AirVeranstaltungsstätte gemausert, lockt es jetzt mit einem respektablen Endspurt. Allein fünf Termine stehen bis Ende Oktober noch an. Darunter Auftritte der mehrfach mit dem Rock-Pop-Preis ausgezeichnete Udo Klopke Band aus Neuss (16. Oktober, 19.30 Uhr), von „Wiederholungstäter“Blind Age (Alternative Rock, 30. Oktober), um die es nach dem Auftritt beim Festival „Rock am Ring“ein wenig ruhig geworden war. Beim ersten BIS-Termin im Juni hatte das Quartett mächtig abgeräumt. Nicht zu vergessen das „Kultur-Frühstück“am 31. Oktober, 11 Uhr, mit Singer/ Songwriter Thomas Mentsches & Band. Nach 20 Jahren gehen Thomas Mentsches, Ali Ottmann und Volker Arndt mit einem „Best of“-Programm getrennte Wege. Mit Auszügen aus dem neuen Album „The Night Owl On The Chimney“gewährt Mentsches erste Einblicke in seine neue Arbeit.
Pete Brough, Gitarrist und Sänger der Alternative-Rockband The Wide, sorgte in den vergangenen Wochen für Schlagzeilen neben seiner Band. Darin machte der Musiker aus seiner Fußball-Vorliebe für die Borussia keinen Hehl. Mit Stadionsprecher Torsten „Knippi“Knippertz und unterstützt von Bassmann Kurt Schmidt veröffentlichte Brough mit „Seit 1900!“, eine rockige FußballHymne. Jetzt schiebt er Neuigkeiten über The Wide nach. „Das neue Album
heißt ,Smile' und erscheint im Frühjahr 2022“, verspricht der Vollblut-Rockmusiker den Wide-Fans.
Die Nachricht zu Wochenbeginn löste bei den Musikern der Alternative-Pop-Band Plexiphones Begeisterung aus:
Ihre Single „Breathing“vom Album „Break in the Clouds“erreichte in der 40. Kalenderwoche vor internationalen Künstlern wie Soft Cell und
Billy Idol Platz 1 der Deutsche Alternative Charts. Dieses Medium beleuchtet und bewertet durch Beobachtung von Tendenzen auf dem musikalischen Trendmarkt Deutschlands alternative Musik-Szene in Genres wie Nu
Metal und Britpop. Die Chart-Platzierungen werden laut Marjorie-Wiki durch Umfragen unter 350 ausgewählten DJs und Radio-Machern ermittelt.
Zum Schluss war es ein hartes Ringen: Drei Musiker standen in der engeren Auswahl für den plötzlich freigewordenen Platz am Bass der Bucket Boys. Jetzt steht fest: Der neue Mann in der Nachfolge des viel zu jung gestorbenen Freundes und Mitmusikers Andreas Kehren heißt Christian Beerens.
Nach einer Zeit der Ungewissheit über den künftigen Weg benötigten die gefragten Tex-Mex-Rocker etliche Wochen, um mit ihm einen neuen Bassgitarristen in ihren Reihen zu wissen. Viel Arbeit wartet jetzt auf den Neuen. Immerhin muss das Songmaterial von 15 veröffentlichten CDs aus 25 Bandjahren sowie das aktuelle Programm möglichst schnell eingeprobt werden.
Viel Zeit bleibt nicht dafür. Schon am 20. November heißt es für die Bucket Boys auf der Bühne des Café De Haas im niederländischen Voerendaal neuerlich : „It's Showtime“. Am Freitag, 26. November, steht für Sänger Michael, Gitarrist Helge, Schlagzeuger Joe, Bassist Christian und – in seit Jahrzehnten geübter Manier – „special guest“Petra im Lokal „Fuchsbau“, Schlaaweg 18, das erste Heimspiel in neuer Besetzung an.
Auf ein großartiges Klangspektakel dürfen sich Ambient-Jazz-Freunde schon jetzt freuen. Am Samstag, 30. Oktober, 20 Uhr, präsentieren Tasteninstrumentalist Georg Sehrbrock mit seinem Byggett Orchestra mit Unterstützung des 55-köpfigen Jugendsinfonieorchesters Mönchengladbach unter der Leitung von Christian Malescov und der Videoperformance von Jörg Pispers im Großen Saal der Kaiser-FriedrichHalle als Epilog von Ensemblia `21 eine überarbeitete Live-Fassung des Stückes „SoldOutLand“. Es thematisiert die Landschaftszerstörung infolge des Braunkohletagebaus unserer Gegend.
Das Opus hat eine lange Historie. In seiner Ur-Version wurde es 1995 von Georg Sehrbrock und Gitarrist Ralf Außem für die Ensemblia `95 geschrieben und am 4.Juli 1995 aufgeführt. „Mit dem Ergebnis waren wir nicht zufrieden“, so Sehrbrock. Daher landete die Komposition für 26 Jahre lang in der Ablage. Für die anstehende Live-Performance wurden große Teile neu geschrieben. „Lauter, moderner, dichter, düsterer wird es klingen“, verspricht der Ambientmusiker. Man darf also gespannt sein.