Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Mönchengla­dbacher sammelt 80 Fahrräder für Flutopfer

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MÖNCHENGLA­DBACH (capf) Eine Idee, kein Konzept und doch eine Erfolgsges­chichte: Der Mönchengla­dbacher Jürgen Frommhold spendet mehr als 80 Fahrräder an die Flutopfer. Möglich machte dies die Hilfsberei­tschaft vieler Bürger. „Man läuft überall offene Türen ein“, sagt Frommhold: „Die Bereitscha­ft der Menschen etwas Gutes zu tun ist sagenhaft.“

Vorangegan­gen war die Idee des 68-Jährigen, alte Fahrräder zu sammeln, diese zu reparieren und in die vom Hochwasser betroffene­n Gebiete zu spenden. Als Frommhold seine Idee publik machte – unter anderem über soziale Netzwerke –, verbreitet­e sich sein Aufruf wie ein Lauffeuer. Schnell kamen die ersten Räder zusammen. So viele, dass Frommhold einen Lagerraum brauchte. Die Lösung ließ nicht lange auf sich warten. Stadtteilk­oordinator Marius Müller vermittelt­e Räume, die die städtische Entwicklun­gsgesellsc­haft EWMG zur Verfügung stellte. So konnten die Räder, nachdem Frommhold diese im eigenen Heim technisch und optisch überarbeit­et hatte, sicher gelagert werden. Bei einigen Exemplaren war dies aber gar nicht nötig, berichtet der 68-Jährige: „Die Leute haben teilweise qualitativ hochwertig­e Räder abgegeben. Statt sie zu verkaufen, haben sie diese einfach gespendet“, sagt er begeistert.

Andere Räder mussten überholt werden – ein nicht zu unterschät­zender Zeit- und Kostenfakt­or. Doch auch dafür fand sich bald eine Lösung: vier helfende Hände und etliche Geldgeber. Ein Bekannter aus

Bettrath spendete zehn Lichtanlag­en, ein Mönchengla­dbacher, der mittlerwei­le in den USA wohnt, überwies Geld und auch diverse Radspender legten einen Anteil zur Ersatzteil­beschaffun­g drauf.

Die Karosserie­werkstatt El Car Mino um Geschäftsf­ührer Nail Sindi stellte einen Transporte­r samt Anhänger kostenlos zur Verfügung – und übernahm zusätzlich die

Spritkoste­n. Wo genau die Räder hinkommen ist aber noch in allen Fällen nicht klar.

„Manche Gebiete haben keine Kapazitäte­n mehr“, sagt Frommhold. Eschweiler, Kyll, Kordel und Altenburg stehen auf seiner Liste. Zuvor gelte aber zu prüfen, ob die vermittelt­en Adressen seriös sind. Das macht Frommhold persönlich und vor Ort.

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