Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Politik diskutiert über Marktplatz
Zur Aufwertung braucht es weitere Maßnahmen. Bürger sollen beteiligt werden.
JÜCHEN Dass der Jüchener Marktplatz ein neues Outfit benötigt, darüber sind sich viele Jüchener einig. Wie das erreicht werden soll, darüber gibt es in der Politik Diskussionen – zuletzt in der Ratssitzung, in der die Verwaltung eine Liste mit Kritikpunkten und Anregungen von Jüchenern für den Platz vorgelegt hatte. SPD-Fraktionsvorsitzender Hans-Josef Schneider plädierte für eine grundlegende Überplanung des Marktplatzes, bevor weitere Maßnahmen zur Neugestaltung ergriffen werden. Doch damit konnte sich die SPD wie schon früher nicht durchsetzen. Das zur Verfügung stehende Geld sei „für Maßnahmen besser eingesetzt als wenn wir dafür erst ein Planungskonzept in Auftrag geben“, sagte CDU-Fraktionschef Ralf Cremers.
FDP-Fraktionsvorsitzender Konrad Thelen sieht dies ähnlich, er wies auf die schwierige Finanzlage der Stadt hin – und auf geleistete Vorarbeit. Die Jüchener CDU hatte nach Versammlungen mit Bürgern und Gesprächen mit Beteiligten bereits vor einiger Zeit einen Maßnahmenkatalog vorgelegt.
Auf Vorschlag der Union war im Sommer bereits auf der nördlichen Seite des Platzes ein Teil des Bürgersteiges verbreitert worden, damit Gastronomen dort mehr Tische und Stühle aufstellen können. Zudem wurde im Bereich des Marktplatzes Tempo 20 eingeführt. Dies soll aus Sicht der Union nur ein erster Schritt zur Neugestaltung sein.
Auf CDU-Antrag beschloss der Rat jetzt bei acht Gegenstimmen, eine Bürgerbeteiligung für die Umsetzung weiterer Maßnahmen auf dem Markt durchzuführen.
Beim Bürgermonitor unserer Redaktion wurde kürzlich deutlich, dass so mancher Jüchener die blaue „Scheune“mit verdreckten
Glasscheiben auf dem Marktplatz weg haben möchte. Die Demontage steht auch auf der Liste der Bürger-Anregungen, die die Verwaltung vorgelegt hatte. Bemängelt wurde zudem der schlechte Zustand der Buswartehalle. Angeregt wurde die Umwandlung weiterer Längsstellplätze zur Außengastronomiefläche im Bereich der Bäckerei. Kritisiert wird aber auch die Parkplatzsituation im Ortszentrum, so wird eine Kurzzeitparkzone für Post-Kunden vorgeschlagen. Kürzlich hatten mehrere Gewerbetreibende eine Lösung der Parkprobleme am Jüchener Marktplatz gefordert. Mancher Autofahrer würde sonst eben woanders hinfahren und einkaufen.
Die Stadtverwaltung will die Anfragen und Anregungen, insbesondere für die Parkplatzgestaltung und -bewirtschaftung, prüfen. Zudem sollen für die weitere Neugestaltung die Bürger beteiligt werden.