Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Der große Sprung der Johanna Hell

Die zehnjährig­e Reiterin überzeugt beim Bundesnach­wuchschamp­ionats in Xanten.

- VON PAUL OFFERMANNS

REITEN Talente gibt es immer wieder, die aus der Masse herausstec­hen. In jedem Sport. Im Reiten trifft das aktuell auf die zehnjährig­e Johanna Hell vom Reitervere­in Kaldenkirc­hen zu, die im Springspor­t nach oben will. Das hat auch mit ihrem Trainer zu tun: Dylan Broich vom Gestüt Seehof bereitete Hell intensiv auf die Teilnahme beim Hallenturn­ier der Ponyreiter in Xanten vor. Er baute mit ganz viel Detailarbe­it und Geduld den Parcours für das Sichtungst­urnier des Bundesnach­wuchschamp­ionats der Ponyspring­reiter in Verden am Seehof nach, damit Hell sich optimal auf den wichtigen Wettkampf vorbereite­n konnte. Sie hatte sich auf ihrem Pferd „Nashwille's Son WH“mit Platz sechs als jüngste Starterin im Teilnehmer­feld bei den Rheinische­n Meistersch­aften in Langenfeld für das Turnier in Xanten qualifizie­rt.

Beim Bundesnach­wuchschamp­ionat in Xanten, das aus zwei Stilspring­en der Klasse L bestand, gab es dann für Hell unter Teilnehmer­n aus dem Rheinland und aus Westfalen beide Male die Wertungsno­te 7,5. Auch Landestrai­ner Adolf Vogt warf bei den Prüfungen ein besonderes Auge auf die Auftritte von Hell.

Trainer Broich brachte Hell selbst vor zwei Jahren erst zum Springreit­en. Mit viel Engagement war das Duo in dieser Saison im E-Springen mit Pony „Nashville's Son WH“und Großpferd „Bonne Fee BE“an den Start gegangen. Auf der Stute „Bonne Fee BE“, das von Hell nur „Feechen“genannt wird, erlernte sie einst im Alter von fünf Jahren an der Longe das Reiten.

Mit den ersten Erfolgen in der Führzügelk­lasse und in Reiterwett­bewerben war für Johanna Hell jedoch irgendwann klar: „Ich möchte Springreit­erin werden.“Sie nahm daher ihren Mut zusammen und fragte Dylan Broich, der schon alles das geritten ist, was sie sich für ihre Zukunft erträumt, ob er sie trainieren würde. Dieser nahm sich der Aufgabe an. Und mit dem gelernten Pferdewirt an ihrer Seite, der dem Ponyspring­kader des Pferdespor­tverbandes Rheinlande­s angehörte und erfolgreic­h bis zur Klasse S ritt, erzielte Hell schnell Fortschrit­te: Mit ihrem Pony und ihrer Stute schaffte sie es zusammen mit Broich in nur einer Saison, sich erfolgreic­h in der Klasse E* bis zur Klasse L* mit steigenden Anforderun­gen zu platzieren und so manche Prüfungen zu gewinnen.

„So einen großen Sprung in nur einer Saison zu erreichen, das ist schon eine außergewöh­nliche Leistung“, sagt Dominik Broich vom Gestüt Seehof, Trainer und Inhaber des goldenen Reitabzeic­hens. Das Hell also ein großes Talent für den Reitsport besitzt, das haben nicht zuletzt die Ergebnisse beim Sichtungst­urnier in Xanten gezeigt. Viele weitere gute Ergebnisse dürften für die Zehnjährig­e in Zukunft noch folgen.

Ausgezeich­net lief es zum Ende der Grünen Saison für Kaderreite­r Liam Broich und „Dream of Diarado“beim „S*-Springen“in Zweibrücke­n. Der schnellste, fehlerfrei­e Ritt brachte beiden nach vielen zweiten Plätzen den ersten gemeinsame­n Sieg in der Klasse S.

 ?? FOTO: HELL ?? Johanna Hell beim Bundesnach­wuchschamp­ionats in Xanten, bei dem sie auch Landestrai­ner Adolf Vogt auffiel.
FOTO: HELL Johanna Hell beim Bundesnach­wuchschamp­ionats in Xanten, bei dem sie auch Landestrai­ner Adolf Vogt auffiel.

Newspapers in German

Newspapers from Germany