Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Ein neues Fahrzeug für Sant’Egidio
MÖNCHENGLADBACH (DG) Die Sant’Egidio-Gemeinschaft hat einen neuen Neunsitzer: Rotarier, die in den beiden Mönchengladbacher Clubs Niers und Gero organisiert sind, ermöglichten gemeinsam mit zahlreichen Einzelspendern den Kauf des Fahrzeugs, das jetzt offiziell übergeben wurde. Das Vorgänger-Auto hatte nach langjährigem Einsatz endgültig ausgedient, war nicht mehr reparabel. Jetzt ist die Neuanschaffung da, für die jeder der beiden Clubs 7500 Euro spendierte.
Weitere 30.000 Euro kamen an Spenden zusammen – eine Gesamtsumme, auf die die beiden RotaryPräsidenten, Andreas Offermann und Olaf Horstmann, stolz sind.
Schon das alte, mittlerweile ausrangierte Auto hatte die wohltätige Vereinigung seinerzeit komplett finanziert. Sant’Egidio setze sich sehr für die Gesellschaft ein, machte ClubChef Offermann deutlich. Deshalb unterstütze man die Gemeinschaft sehr gerne.
Manuela Brülls, Leiterin der Gemeinde, zeigte sich hocherfreut über die Fahrzeug-Spende. Sie sprach von einem „Gefährt für alle Generationen“. Denn der Kleinbus befördert nicht nur benachteiligte Mädchen und Jungen samstags zur Regenbogenschule, die von Sant’Egidio ehrenamtlich betrieben wird – Geflüchtete aus Afghanistan, Syrien, Nordafrika und der Ukraine, deutsche Kinder mit schulischen Problemen, die von der kostenlosen Hausaufgabenbetreuung profitieren. Auch alte Menschen mit geringem Einkommen sowie Senioren, die sich einsam fühlen, werden auf
Wunsch betreut und zum Beispiel bei Arztbesuchen oder Behördengängen begleitet. Bei diesen Terminen soll das neue Auto zum Einsatz kommen. Aber auch Ausflüge mit Altenheim-Bewohnern und eine Teilnahme am Friedensgebet, das im vergangenen September in Berlin stattfand, können damit realisiert werden.
Im alten Franziskanerkloster an der Franziskanerstraße hat die Sant’Egidio-Gemeinde ihr Domizil. Dort empfingen Brülls, ihre Zwillingsschwester Gabriela, die den Jugendbereich verantwortet, und ihre engagierten Mitstreiter die Spender und Sponsoren. Und gaben bei der Gelegenheit einen Einblick in ihre ehrenamtliche Arbeit, zu der neben der Hausaufgabenbetreuung am Wochenende auch der sogenannte Franziskustisch in der Mensa des altehrwürdigen Gemäuers gehört: ein kostenfreies Angebot zum gemeinsamen Mittagessen für Obdachlose, einsame Menschen und Bedürftige. „Wir kennen jeden persönlich“, erzählte Manuela Brülls. Etwa 70 Personen verzeichnet sie an jedem Samstag, während nebenan Mädchen und Jungen ihre Hausaufgaben unter fachkundiger Betreuung erledigen. „Es geht dabei um viel mehr als um das Essen, auch wenn viele so wenig haben, dass sie nur einmal am Tag eine Mahlzeit zu sich nehmen“, so Brülls.