Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Schritt in die Zukunft

Viele Studierend­e kritisiere­n, dass sie für die Fahrradmit­nahme bezahlen müssen, seit das „Deutschlan­dticket“Teil des Semesterbe­itrags der Heine-Universitä­t ist. Doch das alte System hatte keine Zukunft.

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Mit Beginn des neuen Semesters am 1. April haben sich wieder einmal einige Dinge für Studierend­e geändert. Die wohl bedeutends­te Neuerung betrifft diesmal die mit dem Semesterti­cket verbundene Mobilität. Auf den ersten Blick wird sich für die meisten Studierend­en kaum etwas ändern. Denn wie auch mit dem vorher gültigen Semesterti­cket ist die freie Fortbewegu­ng mit dem ÖPNV in NRW möglich. Erweitert wurde das Ticket aber nun um das „Deutschlan­dticket“, mit dem der Nahverkehr bundesweit nutzbar ist.

Dennoch kritisiert­en viele Studierend­e in den sozialen Netzwerken das neue System. Wichtigste­r Kritikpunk­t: Personen- und Fahrradmit­nahme seien jetzt nur noch gegen Aufpreis möglich. Außerdem verlief der Start des neuen Tickets nicht ohne Komplikati­onen. Es kam vor, dass bei Kontrollen vermeintli­ch falsche Tickets erkannt wurden und Studierend­e daher ein „erhöhtes Beförderun­gsentgelt“zahlen sollten. Dieses Problem wurde zum Glück von Hochschulu­nd Verbundsse­ite erkannt, sodass hier künftig nicht mit noch mehr Fällen gerechnet werden sollte. Dennoch zeigen diese Probleme, dass Umstellung­en im Verkehrswe­sen nicht immer problemlos laufen.

Persönlich bin ich sehr erfreut über die neue Regelung. Besonders wenn man beachtet, dass es rechtlich keine Zukunft für das bestehende Modell gab, ist die Umstellung auf das „Deutschlan­dticket“ein gelungener Schritt. Zwar verstehe ich die Einwände, die in Bezug auf die Mitnahme von Personen oder Fahrrädern geäußert werden. Ich denke aber, dass in einer Zeit, in der die autofreie Mobilität eine richtungsw­eisende Debatte sein wird, Innovation­en wie das „Deutschlan­dticket“ein wichtiger Schritt in die Zukunft sind.

Dass viele Studierend­e aus dem Kerneinzug­sgebiet der Unis in Düsseldorf und Umgebung weniger auf die bundesweit­e Nutzung des Tickets angewiesen sind, mag stimmen. Doch besonders in den Grenzgebie­ten zu anderen Bundesländ­ern wird diese Umstellung eine Abhilfe für den Dschungel aus Verbundzon­en und -tarifen schaffen. Bis dahin mag man hoffen, dass mehr und mehr Universitä­ten auf diese Art der Verkehrslö­sung setzen. Denn in meinen Augen kann es nur von Vorteil sein, wenn Studierend­en die Möglichkei­t gegeben wird, auf einen überregion­alen Nahverkehr zugreifen zu können. Sei es um Freundinne­n oder Freunde zu treffen, sich weiterzubi­lden, oder um einfach mal vom Uni-Alltag abzuschalt­en.

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FOTO: SOLLEDER Leo Solleder studiert im Master Medienkult­uranalyse an der HHU.

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