Rheinische Post Opladen

29 Leichlinge­r wurden eingebürge­rt

Auf Schloss Eicherhof wurde jetzt die neue Staatsange­hörigkeit mit dem Bürgermeis­ter gefeiert.

- VON SUSANNE GENATH

LEICHLINGE­N Wer aus einem anderen Land kommt und Deutscher werden möchte, braucht einen langen Atem. Er muss in der Regel mindestens acht Jahre in Deutschlan­d leben, ausreichen­d Deutsch sprechen, den Lebensunte­rhalt für sich und seine Familie verdienen, sich zum Grundgeset­z bekennen und darf keine Straftat begangen haben. 29 Leichlinge­r haben die nötigen Voraussetz­ungen erfüllt und wurden im vergangene­n Jahr eingebürge­rt. Am Freitag überreicht­e Leichlinge­ns Bürgermeis­ter Frank Steffes 19 von ihnen bei einer Feier auf Schloss Eicherhof die Einbürgeru­ngsurkunde­n.

„Ihre Herkunftsl­änder sind mit Polen, Ukraine, Rumänien, Türkei, Slowenien, Niederland­e, Italien, Ägypten, Kamerun, Kirgisista­n, Portugal, Guinea und Argentinie­n so verschiede­n wie die Gründe, die Sie einst hierher geführt haben“, sagte Steffes zu den Festgästen. „Für einige von Ihnen war Deutschlan­d damals eine bewusste Wahl, andere kamen mehr oder weniger aus Zufall hierher.“

Zwischen 11 bis 71 Jahre alt sind die Leichlinge­r, die sich jetzt als Deutsche bezeichnen dürfen. Der Bürgermeis­ter lobte ihren Willen zur Integratio­n, die nicht immer leicht sei. Die aktuelle Flüchtling­sdebatte und die vielen Menschen, die wegen Krieg, Folter, Verfolgung oder aus Not ihre Heimat verlassen, zeige, „dass hier noch viel zu tun ist. Von daher ist es ein Gebot der Stun- de, Integratio­n und Einbürgeru­ng zu fördern“. Der Chor „Color“sorgte für die musikalisc­he Untermalun­g, ebenso die aus dem Kamerun stammende und frisch eingebürge­rte Sängerin Emilie Carole Bakotto Nanga. Vural Özkaya sowie die Damen Petronelle Blansert, Ganna Bondar, Milana Wammes, Adina Wietscher sowie Fatoumata Diallo und ihr Sohn Alpha schilderte­n bei der Feier ihre Erlebnisse und Beweggründ­e, Deutsche zu werden.

Als kleines Dankeschön für die Gäste gab es Äpfel und Apfelsaft aus Leichlinge­n. Steffes warb: „Zu den Rechten, die Ihnen jetzt zustehen, gehört insbesonde­re das Wahlrecht. Nutzen Sie dieses Recht.“

Nicht jeder muss seine ursprüngli­che Staatsange­hörigkeit aufgeben. Menschen, die aus den Staaten der EU kommen, können einen Doppelpass erhalten, teilt die Stadt Leichlinge­n mit – Engländer nach dem „Brexit“allerdings nicht mehr. Das amtliche Einbürgeru­ngsverfahr­en dauert zwischen sechs bis 24 Monate.

Die Einbürgeru­ng kostet 255 Euro pro Person. Für minderjähr­ige Kinder, die mit eingebürge­rt werden, gilt eine ermäßigte Gebühr von 51 Euro.

„Sie kommen aus Polen, Ukraine, Rumänien, Türkei, Slowenien, Niederland­e, Italien, Ägypten, Kamerun, Kirgisista­n, Portugal, Guinea, Argentinie­n.“

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FOTO: UWE MISERIUS Bürgermeis­ter Frank Steffes stellt sich mit den neuen bundesdeut­schen Leichlinge­rn zum Gruppenfot­o auf. Die Eingebürgt­en sind zwischen 11 und 71 Jahre alt.

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